Eine Gruppe Waldrappe startete vom Bodensee aus ins Winterquartier. Weil die seltenen Vögel es nicht rechtzeitig über die Alpen schafften, mussten Helfer jetzt eingreifen.
14 der seltenen Waldrappe sind vor dem Wintereinbruch in den Alpen gerettet worden. Die Gruppe aus fünf erwachsenen, einem jugendlichen und acht Jung-Waldrappen war vor einigen Wochen vom Bodensee aus selbstständig in die Schweiz aufgebrochen. Den Überflug über die Alpen traten die Tiere dann allerdings nicht an.
Das Problem: Wegen der fehlenden Thermik ist es Ende November für die Tiere kaum noch möglich, das Gebirge zu überfliegen. Hinzu kam der Wintereinbuch in den vergangenen Tagen.
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Vögel wurden im Kanton Graubünden eingefangen
Das sogenannte Waldrapp-Team griff deshalb ein. In der Nähe von Bonaduz im Kanton Graubünden fingen Helfer die Tiere ein und brachten sie am Montag nach Locarno in der Schweiz.
"Durch den Schneefall musste schnell gehandelt werden", sagte Anne-Gabriela Schmalstieg vom Waldrapp-Team dem SWR. Sie zeigte sich erleichtert. Es sei gelungen, alle Vögel sicher über die Alpen zu bringen. Von Locarno aus sollen die Tiere nun selbstständig in ihr Winterquartier in der Toskana weiterfliegen.
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Der etwa gänsegroße Waldrapp gehört zu den stark bedrohten Tierarten. Seit 2017 wird versucht, wieder Waldrappe in Überlingen am Bodensee anzusiedeln. Den Weg in Richtung Winterquartier im Süden Spaniens muss man ihnen allerdings erst mal zeigen.