Eigentlich hätte sich am Dienstag ein Expertenkreis zur Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn von Friedrichshafen nach Radolfzell treffen sollen. Doch das Land sagte den Termin ab.
Das geplante Lenkungstreffen zur Finanzierung der Bodenseegürtelbahn wird am Dienstag ausfallen. Das teilte das Landesverkehrsministerium mit. Es handle sich um eine komplizierte Finanzierungsfrage der Elektrifizierung auf dieser Strecke, da habe man einfach noch keine fertige Lösung, sagte ein Sprecher der Behörde dem SWR. Gespräche mit der Bahn und anderen wichtigen Partnern liefen noch. Seit Monaten wird über die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Friedrichshafen nach Radolfzell (Kreis Konstanz) diskutiert.
Aufteilung der Finanzierung weiter unklar
Bei dem Treffen des Lenkungskreises sollte es um die Frage gehen, wer wie viel für die Elektrifizierung bezahlt. Denn der Bund wird nur zwei Drittel der Kosten von insgesamt rund 590 Millionen Euro übernehmen. Den Rest müssen sich das Land, der Kreis Konstanz und der Bodenseekreis sowie die Kommunen entlang der Strecke aufteilen. Er hoffe, dass sich dadurch das Projekt nicht weiter verzögert, so Wolfgang Heine vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hofft. Vom einem Sprecher des Bodenseekreises heißt es dazu: "Die Region wäre gerne schon weiter".
"Diesellücke" am Bodensee schließen
Die Bodenseegürtelbahn ist die rund 60 Kilometer lange Strecke von Friedrichshafen nach Radolfzell. Bislang ist die Strecke einspurig. Künftig soll die Strecke auf 22 Kilometern zweispurig ausgebaut werden. Durch die Elektrifizierung soll die "Diesellücke" in der Region geschlossen werden. Denn die anderen Bahnstrecken in der Region sind inzwischen bereits elektrifiziert worden.
Die Bahn bezeichnet den Ausbau und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn als den "entscheidenden Lückenschluss zwischen Hochrhein-Region und schwäbischer Alb sowie zwischen den Städten Basel, Konstanz, Friedrichshafen, Stuttgart, Ulm und München". Dadurch wolle man nachhaltige Mobilität in die Region bringen.