Der von Airbus in Immenstaad entwickelte und gebaute Satellit EarthCare ist fertig. In wenigen Wochen wird er in die USA gebracht. Im All soll er künftig Daten zum Klimawandel sammeln.
Bei Airbus Defence and Space in Immenstaad am Bodensee ist der Satellit EarthCare fertiggestellt worden. Wie das Unternehmen mitteilte, wird er nun für seinen geplanten Start im Mai verpackt und nach Kalifornien in die Vereinigten Staaten geflogen.
Satellit vom Bodensee untersucht Einfluss von Wolken aufs Klima
EarthCare hat rund 800 Millionen Euro gekostet und ist zwei Tonnen schwer. Der Satellit soll vom Weltraum aus unter anderem Wolken untersuchen.
Die spielen für die Temperatur auf der Erde eine große Rolle, so die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Genauere Daten, welchen Einfluss Wolken auf lange Sicht aufs Klima haben, gäbe es bisher nicht, sagt ein Sprecher. Wenn die Solarpanele ausgeklappt sind, ist dieser Satellit mehr als 17 Meter lang. Das Besondere an dem Satelliten sei, dass er mit vier Messgeräten ausgestattet ist, die zusammenarbeiten, so das Unternehmen Airbus.
ESA will von oben über die Erde wachen
Durch Satelliten-Aufnahmen sei es außerdem möglich, die Auswirkungen des Klimawandels deutlicher zu erkennen und auch, was man dagegen tun kann, so die ESA.
Lange Reise vom Bodensee über Kalifornien ins All
Der zwei Tonnen schwere Satellit wird in den kommenden Wochen verpackt und Anfang März mit einem Lastwagen nach München gefahren. Von dort transportiert ihn ein Flugzeug nach Kalifornien in den USA. Auf einem Militärgelände in der Nähe von Los Angeles bringen Raketen den Satelliten ins Weltall. Der Start ist für Mai geplant. EarthCare soll in 400 Kilometern Höhe arbeiten und für etwa dreieinhalb Jahre Daten liefern. Am Bodensee haben in den vergangenen Jahren mehr als 500 Satellitenexperten an diesem Projekt gearbeitet. Die Reise des EarthCare-Satellits sei die bislang größte Erdforschungsmission der ESA.
Die Europäische Weltraumorganisation wurde 1975 gegründet und hat 22 Mitgliedsstaaten. Darunter sind zum Beispiel Deutschland, Belgien und Ungarn.