Das Komödienhaus in Biberach hat eine lange bedeutende Geschichte aufzuweisen. Im 18. Jahrhundert ist dort erstmals ein Shakespeare-Stück auf Deutsch aufgeführt worden. Es ist ein Lieblingsort des Kulturschaffenden Gunther Dahinten.
Als im Komödienhaus in Biberach mit Aufführungen im ersten Stock begonnen wurde, war im Erdgeschoss noch ein Schlachthof untergebracht. 1761 wurde zum ersten Mal ein Shakespeare-Stück auf Deutsch gespielt, nämlich "The Tempest", also "Der Sturm", unter der Leitung von Christoph Martin Wieland. Dieser hatte Shakespeares Werke als Erster ins Deutsche übersetzt und so die Entwicklung des Theaters mitgeprägt.
Für den Kulturschaffenden und Theaterfreund Gunther Dahinten ist das Biberacher Komödienhaus ein ganz besonderer Ort. Er hat es SWR-Reporterin Thea Thomiczek gezeigt.
Gunther Dahinten ist fasziniert von der jahrhundertealten Theater-Historie in Biberach. Das Komödienhaus sei für ihn aufgrund seiner langen Tradition und der Verbindung zu Wieland und Shakespeare ein geradezu magischer Ort.
Wieland-Werke verändern die Theaterwelt
Der 1733 in Oberholzheim im Landkreis Biberach geborene Christoph Martin Wieland war einer der bedeutendsten Schriftsteller der Aufklärung. Zeitweise arbeitete er in Biberach als Kanzleidirektor und übersetzte auch dort die meisten Shakespeare-Werke ins Deutsche. Erst durch die Wieland-Übersetzungen sei die deutsche und auch die europäische Theaterwelt erneuert und geradezu revolutioniert worden, so Theaterkenner Dahinten.
Ältester Deutscher Theaterverein in Biberach
Der Dramatische Verein wurde bereits 1686 unter dem Namen Bürgerliche Komödiantengesellschaft gegründet und gilt damit als das älteste deutsche Amateurtheater. Geprobt wird noch heute wie zu Wielands Zeiten im Komödienhaus. Engagiert dabei ist auch der Kulturschaffende und Theaterfreund Gunther Dahinten.
Mehr Beiträge der Serie "sagenhafter Ort"
"Bilder können den Blick in einen Weltraum öffnen" Sagenhafter Ort von Arnold Stadler: Galerie Vayhinger in Singen
Die Kunstgalerie Vayhinger in Singen (Kreis Konstanz) ist für Arnold Stadler ein ganz besonderer Ort. Für den Schriftsteller aus Meßkirch öffnet Kunst manchmal den Blick in die Weite.
Scheitelpunkt zwischen Oberschwaben und Allgäu Sagenhafter Ort: Aussichtspunkt Süh bei Wolfegg
Die Süh ist ein Aussichtspunkt in der Nähe von Wolfegg (Kreis Ravensburg).
Für Angela und Hans Saiger ist die Süh mit ihrer grandiosen Aussicht ein beliebtes Ziel für Spaziergänge.
Vom Wächtertor zur Galerie für moderne Kunst Sagenhafter Ort: Espantor in Isny im Allgäu
Das Espantor steht mitten in der Stadt von Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg). Einstmals als eines der Tore in der Stadtmauer erbaut, ist das mittelalterliche Stadttor heute zur modernen Galerie umfunktioniert.
"Kunstwerke erlebt jeder auf seine Weise" Sagenhafter Ort: Skulpturenpark "Neue Kunst am Ried"
Nahe dem kleinen Ort Ruhestetten (Kreis Sigmaringen) liegt der Skulpturenpark "Neue Kunst am Ried". Der Park von Bildhauer Cornelius Hackenbracht umfasst unter anderem den Themenkreis "Die Lichtung".