Straftäter sollen nach Verbüßung ihrer Haft wieder in die Gesellschaft integriert werden, das ist das Ziel des Strafvollzugs. In der JVA Ravensburg erzählen Gefangene von ihrem Weg der Resozialisierung.
In der JVA Ravensburg sind knapp 500 Häftlinge untergebracht. Nach der Verbüßung ihrer Strafe sollen sie wieder ein normales Leben führen. Wie sie sich auf die Rückkehr in die Gesellschaft vorbereiten und welche Hürden sie überwinden müssen, erzählen Gefangene der JVA Ravensburg.
Um die Straftäter auf eine erfolgreiche Rückkehr in die Gesellschaft vorzubereiten, setzt die JVA Ravensburg auf psycho-soziale Betreuung, Seelsorge sowie Arbeit und Ausbildung.
Betreuung, Schule und Ausbildung als Grundlage
Ein 21-jähriger Wiederholungstäter zum Beispiel fängt nach seinem Schulabschluss im Gefängnis eine Berufsausbildung im Vollzug an. Er hofft, dass seine nächste Rückkehr in die Freiheit besser läuft als beim letzten Mal.
Ein anderer, zu 14 Jahren Haft verurteilter Gewaltstraftäter, hat in seiner Zeit im Gefängnis eine Ausbildung zum Metallschmied abgeschlossen. Für die Zeit nach der Entlassung hat er bereits einen Arbeitsplatz in Aussicht. Doch der Weg bis dahin war ein weiter. Er sagt, es sei wichtig, in der Haftzeit etwas zu lernen. Dazu gehöre auch das Einüben von Strukturen. Für sich sieht er optimistisch in die Zukunft, da ihm die Arbeit Spaß mache und er auch verlässlich sei.
Für die Zeit nach der Haft wünschen sich die Gefangenen eine neue Chance in der Gesellschaft. Man solle in ihnen nicht nur den Straftäter sehen, sondern die Verbesserung. Sie wünschen sich, dass die Umgebung den Menschen sieht, der sie geworden sind und ihnen eine neue Chance gibt.
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