Nahverkehrszüge auf der Strecke zwischen Stockach (Kreis Konstanz) und Mengen (Kreis Sigmaringen) wären wirtschaftlich sinnvoll. Das sagt eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Ablachtalbahn.
Eine Reaktivierung der Ablachtalbahn zwischen Stockach und Mengen für den regulären Fahrgastverkehr würde sich lohnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Machbarkeitsstudie, die am Dienstag vorgestellt wurde. Ein stündlicher Nahverkehr auf der Strecke der Ablachtalbahn zwischen Stockach, Meßkirch und Mengen habe gute Chancen, heißt es in der Untersuchung. Sie wurde von der Stadt Meßkirch, der Gemeinde Sauldorf und dem Förderverein Ablachtalbahn in Auftrag gegeben. Laut Gutachten übersteige der Nutzen die Kosten. Derzeit fahren auf der Strecke nur Güterzüge und im Sommer sonntags Sonderzüge.
"Biberbahn" auf Strecke der Ablachtalbahn unterwegs
Seit 2021 betreiben die Stadt Meßkirch (Kreis Sigmaringen) und die Gemeinde Sauldorf auf der ehemals stillgelegten Bahnstrecke ein kommunales Unternehmen für Güterverkehr und Freizeitverkehr. Bekannt unter dem Namen "Biberbahn" gehen sonntags und an Feiertagen Ausflugszüge zwischen Radolfzell, Stockach, Meßkirch und Mengen auf die Strecke. In dem Gutachten ging es darum, herauszufinden, ob sich auch ein stündlicher Schienenpersonennahverkehr zwischen Stockach, Meßkirch und Mengen lohnen würde.
Folge 1014 Die Biberbahn – Neubeginn zwischen Bodensee und Donau
Der erste planmäßige Personenzug seit fast 70 Jahren – neues Leben auf der Ablachtalbahn. Die Strecke verbindet Radolfzell am Bodensee mit Stockach, Meßkirch und Mengen an der Donau.
Nutzen einer stündlichen Bahnverbindung übersteigt Kosten
Rund 74 Millionen Euro würde die Sanierung der Strecke von Stockach nach Mengen laut Gutachten kosten. Neue Signalanlagen, Bahnschranken, moderne Gleise und Haltepunkte seien notwendig. Auf einer so modernisierten Strecke werde die Fahrzeit dann zum Beispiel von Meßkirch nach Stockach nur noch rund 23 Minuten betragen, bis Radolfzell nur rund 43 Minuten, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Der Nutzen übersteige die Investitions- und Betriebskosten deutlich, so das Gutachten. Denn man gehe von etwa 1.300 Fahrgästen pro Tag und somit einer hohen Auslastung aus.
Pendler und Schüler sollen profitieren
Die Anliegerkommunen würden sich davon viele Vorteile versprechen, so Severin Rommeler, Bürgermeister von Sauldorf und Vorsitzender des Fördervereins Ablachtalbahn. Außerdem sei die Bahnverbindung ein Beitrag zum Klimaschutz.
Bis zur Reaktivierung der Strecke ist es aber noch ein langer Weg. Jetzt stehen erstmal zahlreiche weitere Planungs- und Genehmigungsschritte an. Man rechne damit, dass die Ablachtalbahn frühestens im Jahr 2031 für Nahverkehrszüge in Betrieb genommen werden könne, heißt es von den Kommunen und dem Förderverein.