Unten Äpfel ernten und oben Solar-Strom gewinnen. Mit so einer Anlage hat Hubert Bernhard aus Kressbronn (Bodenseekreis) seine Obstanlage ausgestattet. Nach einem Jahr zieht er eine positive Bilanz.
Apfelbäume gibt es viele am Bodensee. Etwas Neues ist eine Plantage mit einer Solaranlage oben drüber: Landwirt Hubert Bernhard hat vor einem Jahr über seiner Obstanlage in Kressbronn Solar-Paneelen aufgebaut. Nach einem Jahr zieht der Fotovoltaik-Pionier aus dem Bodenseekreis eine positive Bilanz.
Bisher nur Vorteile durch die Solar-Paneelen
Die Anlage über seinen Äpfeln sieht der Kressbronner Obstbauer als großen Vorteil. Sie beschatte nicht nur etwas bei zu viel Sonne. Sie halte auch Starkregen und Hagel ab. Besonders wichtig ist für Bernhard zudem der Schutz vor Frost während der Blüte. Wenn während der Blütezeit die Temperaturen unter null Grad sinken, bedeute das, dass die Bäume danach kaum Früchte tragen. Durch den Klimawandel werde effektiver Schutz immer dringender, so der Obstbauer.
Viel Strom aus einem halben Hektar Solar-Paneelen
Zur guten Apfel-Ernte kam bei Bernhard auch eine gute Strom-Ernte dazu, erzählt er. Sie lieferte Strom für rund 70 Haushalte. Mit 400.000 Euro sei die Anlage aber nicht gerade günstig - auch wenn die Hälfte im Rahmen des Pilotprojektes über das Land finanziert wurde. Ab wann sich eine solche Fotovoltaik-Anlage rentiere und die Kosten wieder einspiele, hänge vom Strompreis ab, so der Landwirt.
Welche Voraussetzungen es für den Einsatz braucht
Das Interesse an dem Pilotprojekt wird bei Landwirten immer größer. Doch es müsse sich auch lohnen, so der Pionier Hubert Bernhard. "Wir brauchen schnellere Genehmigungsverfahren, vor allem müssen wir aber auch wissen, wie sich der Strompreis entwickelt." Dann könnten die Landwirte planen und die Solar-Paneelen auch von anderen Landwirten eingesetzt werden.