Der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand tritt 2025 nicht für eine dritte Amtszeit an. Laut einer Mitteilung der Stadt geht der 59-Jährige Ende Oktober in Ruhestand.
Der Oberbürgermeister von Friedrichshafen, Andreas Brand (parteilos), will bei der ursprünglich für das kommende Jahr geplanten Oberbürgermeisterwahl nicht mehr antreten. Er gehe Ende Oktober in Ruhestand, so Brand in einer Gemeinderatssitzung am Montag. Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt, diese persönliche Entscheidung zur OB-Wahl mitzuteilen, so der 59-Jährige gegenüber den Gemeinderäten.
Nach 15 Jahren als OB in Friedrichshafen ist Schluss
Andreas Brand scheidet damit sieben Monate früher als vorgesehen aus dem Amt, das er damit 15 Jahre lang innehatte. Brand hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig darüber zu informieren, ob er für eine dritte Amtsperiode zur Verfügung stehe, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Die Entscheidung, nicht noch einmal zu kandidieren, habe er gemeinsam mit seiner Familie getroffen, so Brand. "Eine dritte Amtszeit ist in unserer Zukunftsplanung nicht vorgesehen", erklärte der 59-Jährige.
Entscheidung früher zu gehen hängt mit Kommunalwahl zusammen
Brand wurde am 5. April 2009 erstmals zum Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen gewählt. Bei der OB-Wahl im März 2017 konnte er seine Amtszeit um weitere acht Jahre verlängern. Regulär würde seine Amtszeit am 4. Juni 2025 enden.
Dass er früher geht, begründet Brand mit der anstehenden Kommunalwahl im Juni. Dann werde ein neuer Gemeinderat gewählt, der im Herbst seine Arbeit aufnehme und dies gleich mit einer neuen Oberbürgermeisterin oder einem neuen Oberbürgermeister tun könne. Wann genau dafür die Oberbürgermeisterwahl stattfinden wird, soll der Gemeinderat der Stadt zufolge in der nächstmöglichen Sitzung festlegen.
Brand verkündet Entscheidung während Ermittlungen gegen Klinikum
Brands Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, fällt in eine für ihn turbulente Zeit. Hintergrund sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen fünf aktive und ehemalige Ärzte des Klinikums Friedrichshafen. Es geht um mögliche ärztliche Fehlbehandlungen und den Verdacht des Abrechnungsbetruges.
Der Aufsichtsrat hatte deshalb vergangene Woche die betroffenen noch aktiven Ärzte vorläufig vom Dienst am Patienten freigestellt. Oberbürgermeister Andreas Brand ist Vorsitzender des Aufsichtsrats.
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