Ängste nehmen, Spaß haben und Brauchtum vermitteln - das wollen die Narren der Narrenzunft Kluftern. Und deshalb besuchen sie Schulen und Kindergärten. Am Mittwoch waren sie im Waldkindergarten Eschenmoos.
Masken und Häs - das ist oft viel für kleine Kinder, deshalb will die Narrenzunft Friedrichshafen-Kluftern (Bodenseekreis) Ängste abbauen und besucht Schulen und Kindergärten. Die Narren sind derzeit viel unterwegs. Jedes Wochenende finden in der Region Bodensee-Oberschwaben zahlreiche Narrensprünge, Zunftabende oder andere närrische Veranstaltungen statt.
Auch die Narrenzunft Kluftern ist viel unterwegs. Dabei erleben der "Göhrelöchner", "Schloßbur" und "Widerwurz" - so die Namen der drei Fastnachtsfiguren in Kluftern - oft auch, dass Kinder Angst haben vor den großen Holzmasken. "Ich mache oft die Maske am Straßenrand runter, wenn ein Kind weint, dass das Kind sehen kann, dass ein Mensch darunter ist", sagt Eva-Maria Burgau, die unter der Maske des "Schloßbur" steckt.
Narren zum Anfassen
Die Klufterner Narren kommen bei solchen Besuchen zunächst ohne Maske an. "Damit die Kinder nicht von Beginn an Angst haben", erklärt Zunftmeister Andreas Lamm. "Erst wenn sie wollen, können sie selber die Maske aufziehen, damit sie sehen, dass das gar nicht so schlimm ist." Und da lassen sich die Kinder beim Besuch der Narren am Mittwoch nicht zweimal bitten.
Kinder dürfen Masken aufsetzen
Die Kinder des Waldkindergartens fassen die großen Holzmasken gerne an. Sie fühlen, wie schwer die meist handgeschnitzten Masken sind und untersuchen die verschiedenen Wimpel, Fähnchen und Schellen daran. Und haben einen großen Spaß dabei. "Viele Kinder wissen gar nicht worum es bei der Fasnet geht. Das ist natürlich schade, weil es ein Teil von unserem Dorf ist", sagt Uli Wawrzyn, der seit 50 Jahren bei der Narrenzunft in Kluftern dabei ist. Er steckt unter der Maske des "Widerwurz".
Mütze klauen
Natürlich machen die Narren auch ihre Späße mit den Kindern. Der "Widerwurz" klaut ein paar Mützen oder zwickt Kindern in die Waden. Alles nur zum Spaß, versteht sich. "Nur wenn man das mal gesehen hat, versteht man, dass unter der Maske liebe Kerle stecken", erklärt Wawrzyn. Deshalb gehen die Narren in die Kindergärten und Schulen. Sie wollen aufklären und Ängste nehmen. An diesem Tag mit Erfolg. "Oft haben Kinder Respekt oder Angst, aber heute ist es richtig gut gelaufen", zieht Zunftmeister Andreas Lamm ein positives Fazit.
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