Konzern bestreitet Sparkurs bei Motorenhersteller am Bodensee

Beschäftigte bei Rolls-Royce Power Systems befürchten Einsparungen

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In Friedrichshafen hat sich die Belegschaft des Motorenherstellers Rolls-Royce Power Systems am Montag zu einer Betriebsversammlung getroffen. Die Beschäftigten befürchten Einsparungen.

Wegen möglicher Einsparungen beim Motorenhersteller Rolls-Royce Power Systems (RRPS) hat am Montagvormittag auf dem Werksgelände in Friedrichshafen eine Betriebsversammlung stattgefunden. Nach Schätzungen des Betriebsrats beteiligten sich mehr als 4.000 Beschäftigte. Nach einem Wechsel an der Spitze des britischen Mutterkonzerns rechnen die Betriebsräte mit einem harten Sparkurs und einem Einstellungsstopp. Das Unternehmen am Bodensee stellt unter anderem die Motoren für "Leopard"- und "Puma"-Panzer her.

Ein Unternehmenssprecher hingegen sagte nach der Betriebsversammlung der Deutschen Presse-Agentur, es gebe keine harten Sparmaßnahmen bei Rolls-Royce Power Systems, auch keinen Einstellungsstopp. Man arbeite derzeit den höchsten Auftragseingang der Geschichte ab und sei finanziell solide aufgestellt.

Motorengeschäft am Bodensee läuft gut

Der Motorenhersteller in Friedrichshafen hat volle Auftragsbücher. Unter der Marke MTU vertreibt das Unternehmen neben Panzer-Motoren zum Beispiel auch Antriebssysteme für Schiffe. Stromkraftwerke gehören ebenso zum Geschäft.

Mutterkonzern Rolls-Royce in der Krise

Doch dem britischen Mutterkonzern geht es schlecht. Rolls-Royce hat sich schon vor Jahren auf Antriebe für Großraumflugzeuge spezialisiert. Die Corona-Krise und der Einbruch des Luftverkehrs haben dem Konzern schwer zugesetzt. Er macht Verluste in Milliardenhöhe. Das dürfe nicht zu Lasten des Standorts in Friedrichshafen gehen, so Betriebsratschef Thomas Bittelmeyer bei der Betriebsversammlung am Montag.

"Die Gewinne müssen in den Ausbau des Standortes investiert werden und dürfen nicht zum Schuldenabbau des Rolls-Royce-Konzerns verwendet werden."

Menschenansammlung bei RRPS in Friedrichshafen
Über 4.000 Beschäftigte haben sich am Montagvormittag auf dem Werksgelände von RRPS in Friedrichshafen zu einer Betriebsversammlung getroffen.

Thomas Bittelmeyer wetterte gegen den neuen Konzernchef in England, Tufan Erginbilgic. Der Standort Friedrichshafen müsse Angst haben, dass eine Horde Nicht-EU-Bürger das erfolgreich laufende Geschäft am Bodensee kaputt mache.

Erginbilgic habe in einer Video-Ansprache an die Belegschaft vergangene Woche den Konzern eine "brennende Plattform" genannt, die ohne Maßnahmen auf ein mögliches Ende zusteuere, sagte Bittelmeyer der Deutschen Presse-Agentur. Damit habe Erginbilgic deutlich auf einen bevorstehenden Spar- und Effizienzkurs hingewiesen.

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