Saft und Most vom Bodensee - damit sieht es 2023 teils deutlich schlechter aus. Mostereien und Safthersteller der Region Bodensee-Oberschwaben beklagen, dass ihnen das Obst fehlt.
Den Mostereien und Saftherstellern der Region Bodensee-Oberschwaben fehlt teilweise das Mostobst. Das teilten mehrere Betriebe auf SWR-Anfrage mit. Vor allem gebe es zu wenig Streuobst. Zudem sei auch die Qualität der Äpfel schlecht. Zum Teil würden die Äpfel schon am Baum schimmeln. Schuld ist den Mostereien zufolge vor allem der langanhaltende Regen im Frühjahr. Er habe den Äpfeln zugesetzt und dafür gesorgt, dass weniger Früchte bestäubt wurden.
Mostereien in Oberschwaben haben kaum Äpfel zum Verarbeiten
Eine Mosterei in Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) spricht vom schlechtesten Jahr in der Firmengeschichte. Statt täglich presse man derzeit nur an Samstagen Saft. Eine Mosterei in Steinhausen im Kreis Biberach berichtet, dass in den ersten Tagen gerade einmal halb so viele Äpfel wie im Vorjahr zur Verarbeitung gekommen sein. Gerade einmal zwölf Tonnen seien es gewesen. Betroffen sind vor allem Mostereien, die auf Streuobst angewiesen sind. Ihre Hoffnung liegt nun auf späteren Apfelsorten. Sie könnten die Situation entspannen, hieß es.
Mehr Angebot bei besserer Bezahlung
Auch das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee in Bavendorf (Kreis Ravensburg) bestätigt die schwierige Lage. Diese habe auch damit zu tun, dass derzeit insgesamt weniger Äpfel geerntet werden. Hierbei handele es sich aber um einen natürlichen Prozess. Nach einem sehr guten Jahr, wie auch 2022, sei die Erntemenge im darauffolgenden Jahr meist geringer.
Ein weiteres Problem sieht das Kompetenzzentrum aber auch in der schlechten Bezahlung durch die Mostereien. Würden sie mehr zahlen, wäre genügend Mostobst da, heißt es. Die Pflege von Streuobstwiesen etwa lohne sich in Zeiten der Inflation noch weniger als zuvor.
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