Max Markgraf von Baden ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 89 Jahren in Schloss Salem (Bodenseekreis). Er war seit 1963 Chef des ehemals regierenden Großherzoglich Badischen Fürstenhauses.
Max Markgraf von Baden ist am Donnerstag im Alter von 89 Jahren in Schloss Salem am Bodensee gestorben. Das teilte das Haus Baden mit. Sein Nachfolger als Chef des Hauses Baden ist Bernhard Markgraf von Baden, der bisherige Erbprinz. Es werde zwei Trauerfeiern für den Verstorbenen im Salemer Münster geben, so das Haus Baden. Eine offene Trauerfeier für Wegbegleiter, Freunde und Bekannte sowie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter und Pensionäre gemeinsam mit der markgräflichen Familie. Und eine geschlossene Trauerfeier für den Familienkreis, befreundete Häuser sowie für Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kultur.
Max Markgraf von Baden setzte sich für wohltätige Zwecke ein
Viele in der Region Bodensee-Oberschwaben kannten Max Markgraf von Baden, er war Mitglied in mehr als 60 Vereinen und Verbänden. SWR-Reporter Thomas Wagner erinnert an ihn:
Max Markgraf von Baden wurde am 3. Juli 1933 auf Schloss Salem als Maximilian Andreas Friedrich Gustav Ernst-August Bernhard geboren. Sein Vater war Berthold Markgraf von Baden, seine Mutter Theodora war Prinzessin von Griechenland und Dänemark. Max Markgraf von Baden studierte nach der Schulzeit in Salem und Schottland in Heidelberg und München Volks- und Forstwirtschaft.
Verstorbener war verwandt mit europäischen Fürstenhäusern
Nach dem Tod seines Vaters 1963 übernahm er die Verwaltung der Güter des Hauses Baden. Er war mit Valerie Erzherzogin von Österreich verheiratet, sie haben vier gemeinsame Kinder. Zudem hinterlässt der Verstorbene vier Enkelkinder. Mit fast jedem europäischen Fürstenhaus ist Baden verwandtschaftlich verbunden. König Charles III. ist ein Vetter.
Max Markgraf von Baden stand einem Haus vor, das auf eine fast tausendjährige Geschichte verweisen kann. Das Großherzoglich Badischen Fürstenhaus stellte von 1112 bis 1918 im badischen Teil des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg die Landesherren.
Max Markgraf von Baden förderte Weinanbau
Max Markgraf von Baden förderte den Anbau von Qualitätsweinen in Bermatingen und Birnau, er baute moderne Schiffsanlegestellen am Bodensee und legte Campingplätze an. Einige seiner Bauprojekte der 1970er Jahre waren umstritten. Anfang der 1990er Jahre geriet das Haus Baden in finanzielle Turbulenzen, der Verkauf von Unternehmensbeteiligungen und 25.000 Kunstgegenständen sanierte das Haus. 1998 übergab der Markgraf die Geschäfte an Erbprinz Bernhard.
Der langjährige Oberst der Reserve im Ruhestand sei Mitglied in mehr als 60 Vereinen und Verbänden gewesen, so das Haus Baden in einer Mitteilung. Über mehrere Legislaturperioden war er Mitglied der Synode der Badischen Landeskirche.
Verstorbener engagierte sich fürs Rote Kreuz im Bodenseekreis
Besonders lag ihm laut des Hauses Baden das Rote Kreuz am Herzen. Bis zuletzt sei er Ehrenmitglied im Kreisvorstand des DRK-Bodenseekreises gewesen. Außerdem engagierte er sich für die Denkmalpflege und den Erhalt des historischen Erbes.
"Der Markgraf führte einen bescheidenen und zurückgezogenen Lebensstil", schreibt seine Familie. "Er war frei von Dünkel und pflegte gute Kontakte zu den Menschen seiner Heimat." Für Menschen in Not, die ihn um Hilfe baten, habe er immer ein offenes Ohr gehabt.
SWR Adelsexpertin Malun zum Tod von Max Markgraf von Baden
Wie geht es nach dem Tod von Max Markgraf von Baden in Salem weiter? SWR-Moderatorin Rebecca Lüer fragt Adelsexpertin Annelie Malun, wie die beiden angekündigten Trauerfeiern ablaufen werden und welcher europäische Hochadel eventuell zu erwarten ist.