Das Kunstmuseum Ravensburg feiert im nächsten Jahr zehnjähriges Bestehen. Zum Jubiläum gibt es eine Doppelausstellung, die schon jetzt eröffnet worden ist und bis Juni zu sehen sein wird.
Mit gleich zwei parallel laufenden Ausstellungen feiert das Kunstmuseum Ravensburg das nahende Jubiläum. Vor zehn Jahren ist das Museum in der Ravensburger Innenstadt gegründet worden. Zum einen werden expressionistische Werke der ersten Generation, also aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, gezeigt. Sie entstammen der hauseigenen Sammlung Selinka und werden ergänzt durch neue Dauerleihgaben einer süddeutschen privaten Sammlung. In der zweiten Ausstellung ist das Frühwerk eines Expressionisten der zweiten Generation, Carl Lohse, ausgestellt. Diese Bilder sind zum ersten Mal in Süddeutschland zu sehen.
SWR-Reporterin Thea Thomiczek hat sich die Doppelausstellung angeschaut.
Für das Jubiläum hat Museumsleiterin Ute Stuffer die Perlen aus der hauseigenen Sammlung Selinka geholt. Zum Beispiel sind Werke aus der Künstlergruppe "Brücke" mit großen Namen wie Carl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner und viele mehr zu sehen. Auch Bilder der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter", wie zum Beispiel das "Spanische Mädchen" von Alexej von Jawlenski, zeigt die Jubiläumsausstellung.
In der zweiten Ausstellung werden Werke des Hamburger Künstlers Carl Lohse gezeigt. Er war in der Kunstgeschichte lange übersehen und erst ab 2017 durch Ausstellungen in Dresden und Hamburg wiederentdeckt worden. Lohse war Soldat im Ersten Weltkrieg und kam danach schwer traumatisiert in die sächsische Kleinstadt Bischofswerda. Dort erlebte der 25-Jährige um 1920 einen regelrechten Schaffensrausch. Aus diesem Frühwerk sind in Ravensburg unter anderem Porträts zu sehen, mit ungewöhnlichen, fast schrillen Farbkontrasten.