Kliniken in der Region Bodensee-Oberschwaben üben Kritik am neuen Klinik-Atlas des Bundes. Offenbar haben sich Fehler eingeschlichen, heißt es von Klinikverbünden und Reha-Einrichtungen.
Der neue Bundes-Klinik-Atlas trifft bei Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen in der Region Bodensee-Oberschwaben auf Kritik. Offenbar hätten sich Fehler eingeschlichen. Das Hegau-Jugendwerk in Gailingen zum Beispiel ist in erster Linie eine Reha-Einrichtung nach neurologischen Erkrankungen. Im neuen Klinik-Atlas wird die Zahl der jährlichen Akut-Fälle aufgeführt, das sind rund 180. Die entscheidende Zahl der 800 jungen Reha-Patienten hingegen taucht nicht auf. Das hinterlasse den Eindruck, die Einrichtung habe in dem Bereich wenig Erfahrung, hieß es von Seiten des Jugendwerks.
Auch am Medizin Campus Bodensee mit Krankenhäusern in Friedrichshafen und Tettnang sieht man den Klinik-Atlas kritisch. Man habe bereits Fehler entdeckt und werde sich deswegen an das Bundesgesundheitsministerium wenden, so eine Sprecherin. Der Gesundheitsverbund im Landkreis Konstanz (GLKN) ist eigenen Angaben zufolge noch dabei, die Bewertung im Klinik-Atlas zu prüfen.
Das Sana Klinikum Landkreis Biberach teilt auf SWR-Anfrage schriftlich mit, man begrüße grundsätzlich jede Initiative, die zur Transparenz und Verbesserung der Behandlungsqualität im Gesundheitswesen beitrage. Allerdings verunsichere der Klink-Atlas in seiner vorliegenden Ausgabe Patienten, Öffentlichkeit und Mitarbeitende gleichermaßen und mache fehlerhafte Angaben auch für das Sana Klinikum Landkreis Biberach. So fehlten im Atlas einige wichtige Zentren des Klinikums, etwa das Endoprothetikzentrum, das Traumazentrum, das Alterstraumazentrum und die Regionale Stroke Unit der Klinik für Neurologie.
Zudem kritisiert das Sana Klinikum, dass das Bundesgesundheitsministerium als Urheber des Klinik-Atlasses die Kliniken in Deutschland im Vorfeld der Veröffentlichung nicht in die Überprüfung einbezogen habe.
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