Zwischen dem Kreis Ravensburg und Vorarlberg wird es nun doch zu Biomülltransporten kommen. Ein Gespräch der Müllverwerter brachte keine Lösung, um die umstrittenen Transportwege zu verhindern.
Ab dem kommenden Jahr wird Biomüll aus Vorarlberg in Österreich 60 Kilometer weit zur Weiterverarbeitung in den Kreis Ravensburg gebracht. Biomüll aus dem Kreis Ravensburg wird dagegen in genau der entgegensetzten Richtung weiter in Vorarlberg verwertet. Eine Lösung für die umstrittenen Biomülltransporte konnte auch ein Gespräch zwischen den Verwertern nicht bringen.
Die Posse um den Biomüll geht weiter - so reagieren die Betroffenen:
Lange Transportwege für Biomüll aus BW nach Österreich
Auf Drängen des Kreistags sprach das Ravensburger Landratsamt diese Woche mit den Biogasfirmen aus Amtzell und Lustenau. Doch den Müll tauschen, um lange Transportwege zu vermeiden, wollen sie nicht. Wie das Landratsamt erläutert, hängt dies auch mit unterschiedlichen Aufbereitungskosten zusammen. In Vorarlberg darf Biomüll in kompostierbare Plastiktüten. Der Zersetzungsprozess dauere jedoch nicht nur Monate sondern Jahre, so das Landratsamt.
Hintergrund für den Mülltourismus ist in beiden Fällen eine EU-weite Ausschreibungspflicht, bei der jeweils die günstigsten Müllverwerter die Gewinner sind.
Nächste Ausschreibung soll Umweltaspekte berücksichtigen
Der Vertrag zwischen der Vorarlberger Biogasfirma in Lustenau und dem Kreis Ravensburg läuft noch gut zwei Jahre. Für die Zeit danach könnte noch in diesem Jahr eine Neuausschreibung stattfinden. Der Kreis Ravensburg möchte dabei nach eigenen Angaben auch prüfen, inwieweit Umweltaspekte dabei eine Rolle spielen können.