Zu wenig Betten für eine vorübergehende Betreuung

Im Kreis Konstanz fehlen Kurzzeitpflegeplätze

Stand
Onlinefassung
Dirk Polzin
SWR-Redakteur Dirk Polzin Autor Bild
Autor/in
Stefanie Baumann
SWR-Redakteurin Stefanie Baumann Autorin Bild

Im Kreis Konstanz gibt es für eine vorübergehende stationäre Betreuung von Pflegebedürftigen zu wenig Betten. Darauf machte jüngst der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz aufmerksam.

Im Kreis Konstanz gibt es derzeit insgesamt rund 200 Kurzzeitpflegeplätze. Viele davon sind mit Dauerpflegepatienten belegt. Dabei handelt es sich um sogenannte "gestreute Kurzzeitpflegeplätze". Sie können von den Heimen je nach Bedarf auch für die Langzeitpflege genutzt werden. Die Konstanzer Spitalstiftung etwa bietet in ihren vier Pflegeeinrichtungen 20 solcher Plätze an. Laut einer Sprecherin wurden vergangenes Jahr im Schnitt elf dieser Plätze im Monat für die Kurzzeit-, die anderen für die Dauerpflege genutzt.

Flexible Lösungen dringend nötig

Man habe sich für diese flexible Lösung entschieden, um der hohen Nachfrage nach beiden Betreuungsformen gerecht zu werden, so die Spitalstiftung. Wären alle 20 Plätze für die reine Kurzzeitpflege reserviert, müsste man Menschen abweisen, die dringend einen dauerhaften Heimplatz benötigen. Menschen, die nach einer Kurzzeitpflege weiteren Betreuungsbedarf haben, müsste man nach drei Wochen vor die Tür setzen.

SPD-Politiker fordert mehr Geld für Kurzzeitpflegeplätze

Dass die Plätze fehlen, zeigte sich nach einer Anfrage des Singener SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz im Landtag. Zwar gab es im Kreis Konstanz laut Statistischem Landesamt Ende 2021 fast doppelt so viele Kurzzeitplätze wie noch 2017. Allerdings wurden laut Storz nur 40 Prozent dieser Plätze tatsächlich für die Kurzzeitpflege genutzt, 60 Prozent waren mit Dauerpflegepatienten belegt.

Dabei sei die Nachfrage für eine vorübergehende Betreuung hoch. Angehörige und Sozialdienste würden sich bei der Suche nach freien Plätzen die Finger wundtelefonieren. Storz fordert deshalb vom Land mehr Geld, um die Zahl der Kurzzeitpflegeplätze zu erhöhen.

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.