Im Kreis Konstanz gibt es für eine vorübergehende stationäre Betreuung von Pflegebedürftigen zu wenig Betten. Darauf machte jüngst der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz aufmerksam.
Im Kreis Konstanz gibt es derzeit insgesamt rund 200 Kurzzeitpflegeplätze. Viele davon sind mit Dauerpflegepatienten belegt. Dabei handelt es sich um sogenannte "gestreute Kurzzeitpflegeplätze". Sie können von den Heimen je nach Bedarf auch für die Langzeitpflege genutzt werden. Die Konstanzer Spitalstiftung etwa bietet in ihren vier Pflegeeinrichtungen 20 solcher Plätze an. Laut einer Sprecherin wurden vergangenes Jahr im Schnitt elf dieser Plätze im Monat für die Kurzzeit-, die anderen für die Dauerpflege genutzt.
Flexible Lösungen dringend nötig
Man habe sich für diese flexible Lösung entschieden, um der hohen Nachfrage nach beiden Betreuungsformen gerecht zu werden, so die Spitalstiftung. Wären alle 20 Plätze für die reine Kurzzeitpflege reserviert, müsste man Menschen abweisen, die dringend einen dauerhaften Heimplatz benötigen. Menschen, die nach einer Kurzzeitpflege weiteren Betreuungsbedarf haben, müsste man nach drei Wochen vor die Tür setzen.
SPD-Politiker fordert mehr Geld für Kurzzeitpflegeplätze
Dass die Plätze fehlen, zeigte sich nach einer Anfrage des Singener SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz im Landtag. Zwar gab es im Kreis Konstanz laut Statistischem Landesamt Ende 2021 fast doppelt so viele Kurzzeitplätze wie noch 2017. Allerdings wurden laut Storz nur 40 Prozent dieser Plätze tatsächlich für die Kurzzeitpflege genutzt, 60 Prozent waren mit Dauerpflegepatienten belegt.
Dabei sei die Nachfrage für eine vorübergehende Betreuung hoch. Angehörige und Sozialdienste würden sich bei der Suche nach freien Plätzen die Finger wundtelefonieren. Storz fordert deshalb vom Land mehr Geld, um die Zahl der Kurzzeitpflegeplätze zu erhöhen.