Ehemaliger Stadtarchivar Peter Eitel schreibt grundlegendes Werk

Geschichte Oberschwabens im 19. und 20. Jahrhundert

Stand
Autor/in
Thea Thomiczek
SWR-Redakteurin Thea Thomiczek Autorin Bild

18 Jahre lang hat der frühere Ravensburger Stadtarchivar Peter Eitel an einem dreibändigen Werk über die Geschichte Oberschwabens gearbeitet. Fachleute sehen darin ein grundlegendes Werk.

Der ehemalige Stadtarchivar von Ravensburg hat sein groß angelegtes Werk über die Geschichte Oberschwabens im 19. und 20 Jahrhundert abgeschlossen. Der dritte und letzte Band, in dem es um die Jahre von 1918 bis 1952 geht, war Ende vergangenen Jahres erschienen. Peter Eitel erforscht darin die Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der Besatzungszeit in Oberschwaben bis zur Gründung des Bundeslandes Baden-Württemberg.

SWR-Reporterin Thea Thomiczek hat den inzwischen 84-jährigen Historiker Peter Eitel zum Gespräch über sein Werk ins SWR-Studio eingeladen. Sie hat ihn gefragt, ob die Geschichte Oberschwabens in dieser Zeit, also von 1918 bis 1952, exemplarisch dafür sei, was in Deutschland passierte. Ob sich die große Politik hier im Kleinen widerspiegelte, zum Beispiel im Nationalsozialismus.

In seinem Werk hat Historiker Peter Eitel die Zeit des Nationalsozialismus in Oberschwaben erstmals in einem Gesamtzusammenhang dargestellt und viele neue Erkenntnisse gewonnen.

Viele Dokumente zur Geschichte Oberschwabens ausgewertet

18 Jahre lang hat Eitel nach seiner Pensionierung an dem grundlegenden Werk gearbeitet: Band eins "Der Weg ins Königreich Württemberg (1800-1870)" und Band zwei "Oberschwaben im Kaiserreich (1870 - 1918)" entstanden in jeweils fünf Jahren.
SWR-Reporterin Thea Thomiczek hat ihn im zweiten Teil des Gesprächs zunächst gefragt, wie es kam, dass der dritte Band "In den Strudeln der großen Politik, (1918-1952)" mit acht Jahren so viel mehr Zeit beanspruchte.

"Man darf nicht glauben, dass man aus der Geschichte Rezepte für die Zukunft gewinnen kann. Aber man kann das Bewusstsein für Gefahren schärfen. Und es kann einen immun machen, gegen verfälschende Behauptungen über die Vergangenheit."

Bände als herausragende Leistung gelobt

Die drei Bände der Geschichte Oberschwabens seien ein Jahrhundert- und Standardwerk für die Forschungslandschaft im Oberland, so Edwin Ernst Weber gegenüber dem SWR. Weber ist Archivdirektor des Landkreises Sigmaringen und Geschäftsführer der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur. Er spricht von einer herausragenden Leistung. Eitel behandle in den Bänden alle Lebensbereiche der Zeit, sei es Landwirtschaft, Kultur, Wirtschaft, Religion oder Migration.

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