Die neue Fähre "Richmond" hat ihre ersten Probefahrten auf dem Bodensee absolviert. Sie wird mit Flüssiggas betrieben und ist damit eines der ersten Binnenfahrgastschiffe in Europa.
Die neue gasbetriebene Autofähre am Bodensee hat ihre ersten Probefahrten erfolgreich gemeistert. Bevor das Schiff in Betrieb gehen kann, müssen noch einige Tests gemacht werden. Das Fährschiff "Richmond" ist derzeit noch ohne Autos und Passagiere auf dem See unterwegs. Die durchgeführten Probefahrten sind laut einer Sprecherin der Konstanzer Stadtwerke aber insgesamt gut gelaufen.
Getestet wurden dabei die Antriebsanlage, die Bordstromerzeugung und die Nautik, so die Stadtwerke. Auch die Schiffsführer und das Personal an Bord nutzen die Probefahrten, um sich mit der neuen Technik des gasbetriebenen Schiffs vertraut zu machen. Sie hatten zuvor theoretische Schulungen, jetzt wird die Praxis an Bord geübt.
Platz für 700 Passagiere und 60 Autos
Die neue Fähre ist eines der ersten Binnenfahrgastschiffe in Europa, das mit Flüssiggas betankt und von reinen Gasmotoren angetrieben wird. Die zwei Motoren der Marke "MTU" kommen von Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen. 700 Passagiere und mehr als 60 Autos finden auf der Fähre Platz.
Betriebsstart noch nicht klar
Wann die "Richmond" ihren ersten Einsatz als Fährschiff haben wird, ist laut den Stadtwerken noch unklar. Das Schiff werde dann in Betrieb gehen, wenn alle Systeme ordentlich funktionieren und von den Experten abgenommen seien. Das neue Fährschiff sollte schon 2020 in Betrieb gehen, der Bau verzögerte sich aber immer wieder. Erst kam die Corona-Pandemie, dann ging 2021 die Werft in Hamburg pleite. Am Ende bauten die Konstanzer Stadtwerke die Fähre in Eigenregie aus.
Sie ersetzt die dienstälteste und kleinste Fähre - die über 50 Jahre alte "Fontainebleau". Das Schiff wird ausgemustert. Die Stadtwerke stehen mit dem Yachtclub Hard in Vorarlberg in Verhandlungen, dieser möchte die "Fontainebleau" kaufen.