Burgen und Schlösser strahlen oft etwas Unheimliches aus. Daher wird alten Gemäuern oft nachgesagt, es gehe noch der Geist längst Verstorbener darin umher. Auch auf der Waldburg soll es spuken, erzählt eine Sage.
Fast tausend Jahre hat die Waldburg in Oberschwaben überdauert. Vieles haben die alten Mauern kommen und gehen gesehen. Doch eine Geschichte aus dem 16. Jahrhundert soll noch immer kein Ende gefunden haben. Das jedenfalls erzählt die Sage vom Kaplanszimmer. Vor knapp 500 Jahren sollen sich zwei Liebende aus dessen Fenster in den Tod gestürzt haben. Weil ihre Liebe unerfüllt blieb, geisterten sie nun durch die Burg - immer auf der Suche nach einander, heißt es.
Um dem Spuk nachzugehen, hat Burgherr Max Haller zu Beginn des Jahres Geisterjäger engagiert. Sie sollten mit messbaren Methoden wie Fotofallen, Lichtschranken und Elektrodetektoren feststellen, ob und wo sich die Geister aufhalten. Das Ergebnis: Gerade im Kaplanszimmer schlugen die Geräte an.
Messergebnisse im Kaplanszimmer
Und genau in diesem Zimmer, dem Kaplanszimmer, soll die Tragödie im 16. Jahrhundert ihren Lauf genommen haben. Eine Affäre des Geistlichen mit der Tochter des damaligen Burgherrn soll bekannt geworden sein. Der Kaplan soll sich aus dem Fenster in den Tod gestürzt haben, die Tochter des Burgherren folgte ihm der Sage nach nur wenige Tage später in den Freitod. Für die Geisterjäger hat sich somit die Geschichte der Sage bestätigt.
Geister haben Botschaft für Geisterjäger
Doch wer die Geister einmal ruft, der wird sie wohl so schnell nicht wieder los. Die Geisterjäger meldeten sich nun ihrerseits beim Schlossherren. "Wir wurden gebeten, nochmal zurückzukommen," sagt Patrik Wagner von den Geisteraufspürern. "Die Seelen möchten sich noch mitteilen." Wissenschaftlich belegen lassen sich solche Phänomene zwar nicht. Burgherr Haller lässt die Geisterjäger aber noch einmal auf die Suche gehen. Beim zweiten Mal sind auch starke Ausschläge im Kinderzimmer und im Ritterzimmer auf den besonderen Geräten der Geisteraufspürer sichtbar.
Gute Geister in der Waldburg
Das Ergebnis der Geisterjäger nach zwei Tagen und Nächten auf der Burg: Sie spüren die starke Präsenz eines dominanten Wesens, das aber eine positive Gesinnung zu haben scheint. Gute Geister, die keine Gäste erschrecken, aber ins Schloss locken, das ist ganz im Sinne des Burgherrn.
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