Flüchtlingshelfer des DRK Kreisverbandes Wangen

Volle Notfall-Unterkünfte

Flüchtlingshelfer in Oberschwaben am Anschlag

Stand

Bei der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine stoßen die Hilfsorganisationen auch in Oberschwaben langsam an ihre Belastungsgrenze. Täglich kommen weitere Geflüchtete in den Notunterkünften an.

Die steigende Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine fordert Hilfsdienste wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Johanniter oder Malteser heraus. Im Kreis Ravensburg sind allein in der vergangenen Woche rund 250 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. Gut 50 sind seit Samstag in einer kurzfristig eingerichteten Notfall-Unterkunft in Amtzell untergebracht. Dort sind rund 55 ehrenamtliche Mitarbeitende des DRK-Kreisverbandes Wangen im Allgäu im Einsatz, um die Menschen in der Mehrzweckhalle zu versorgen. Aber sie stoßen nach der Flüchtlingskrise 2015 und der Corona-Pandemie an ihre Belastungsgrenze, sagen Vertreter des DRK.

SWR-Reporter Wolfgang Wanner hat mit den Helfern gesprochen:

Tag und Nacht für Geflüchtete aus der Ukraine im Einsatz

Seit ein paar Tagen schon sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Amtzell im Einsatz. Sie haben die Geflüchteten aus der Ukraine bei ihrer Ankunft in Empfang genommen, auf Corona getestet, mit Namensbändchen, Zahnbürsten und Schlafsäcken ausgestattet. Jeden Morgen, Mittag und Abend sind in der Halle allein mehr als zehn DRK-Mitglieder mit der Essensausgabe beschäftigt, vorbereitet von drei Köchen in der Feldküche in Wangen. Nachts sind ständig zwei Mitarbeiter in der Halle. Nicht jammern, helfen, sagen sie. Und setzen auf das Verständnis ihrer Familien und Arbeitgeber.

Nächste Unterkunft für 200 Geflüchtete wird in Leutkirch vorbereitet

Und doch kommen die Ehrenamtlichen langsam an ihre Grenzen. Das bestätigt der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Wangen, Jörg Kuon. Nach der Flüchtlingswelle 2015 und Corona seien die Ehrenamtlichen am Anschlag, meint er. Denn auch bei Festen und Konzerten seien sie im Einsatz. Und die nächste Herausforderung wartet schon: In Leutkirch (Kreis Ravensburg) wird gerade eine Unterkunft für 200 Menschen vorbereitet, die ersten kommen am Freitag. Und die ehrenamtlichen DRK-Mitarbeiter des Kreisverbandes stehen wieder bereit. Bereitschaftsleiter Martin Held vom DRK sagt: "Das kriegen wir hin."

Landkreis hat "außergewöhnliche Einsatzlage" ausgerufen

Der Landkreis Ravensburg hat wegen der hohen Zahl an Geflüchteten aus der Ukraine die außergewöhnliche Einsatzlage ausgerufen. Diese ermöglicht es dem DRK, für die Betreuung der Flüchtlingsunterkunft Leutkirch fünf Stellen auszuschreiben. Außerdem übernimmt das Land die Lohnfortzahlung für die Freistellung der Ehrenamtlichen.

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SWR

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