Tauben und ihre Hinterlassenschaften sorgen in der Biberacher Innenstadt seit Jahren für Ärger. Drei Bussarde sollen die Vögel ab Montag auf natürliche Art zum Abzug bewegen.
Die Stadt Biberach versucht ab Montag, ihr Taubenproblem mithilfe von Bussarden in den Griff zu bekommen. Bis zu zwölf Kilogramm Kot produziert eine Taube im Jahr. In der Innenstadt von Biberach sorgt das für starke Verschmutzungen an Häusern und auf öffentlichen Plätzen. Um das Problem und damit die Zahl der Tauben einzudämmen, hat die Stadtverwaltung jetzt einen Falkner beauftragt. Den Tauben soll dabei aber nichts passieren. Sobald sie die Bussarde über sich kreisen sehen, werden sie sich freiwillig nach einem anderen Aufenthaltsort umsehen, hofft die Stadt.
Am Montag geht es los: Über mehrere Monate sollen die drei Wüstenbussarde von Falkner Andreas Schmid aus Bermaring (Alb-Donau-Kreis) über der Stadt kreisen. Die Tauben sollen so den Eindruck bekommen, die Greifvögel hätten sich angesiedelt. Dabei wird der Falkner über mehrere Monate hinweg in unregelmäßigen Abständen und zu verschiedenen Tageszeiten seine Bussarde in Biberach fliegen lassen. "Für die Tauben soll nicht vorhersehbar sein, wann die Bussarde kommen", sagt Andreas Schmid. "So wie in der Natur auch."
Bussarde sollen Tauben nicht attackieren
Angreifen oder gar töten sollen die Bussarde die Tauben nicht; allein der Anblick der Greifvögel soll die Tauben dazu bringen, zu verschwinden - und zwar dauerhaft. Diese Methode der Vergrämung sei die natürlichste, sagt der Falkner. Bislang hatte die Verwaltung versucht, die Taubenpopulation mit einem Fütterungsverbot so klein wie möglich zu halten. Dieses Verbot gilt auch weiterhin. Die Vögel werden in mit geeignetem Futter in einem von der Stadt betriebenen Taubenschlag versorgt. Der Einsatz der Bussarde ist eine weitere Maßnahme, die laut Stadtverwaltung mit dem Veterinäramt abgestimmt ist.