Im Bodenseekreis werden weiter Wohnraum und Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gesucht. Eine Unterkunft in Langenargen steht beispielsweise nur bis Ende März zur Verfügung.
Der Wohnraum für Geflüchtete, gerade auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, wird immer knapper. Die Notunterkunft im Feriendorf in Langenargen dient seit Herbst beispielsweise als eine Art Ankunftszentrum für minderjährige Jugendliche. Von dort werden die Flüchtlinge in Gastfamilien oder andere Jugendhilfeeinrichtungen vermittelt. Da ab Ende März die Wohnungen und Häuser wieder mit Urlaubern belegt sind, muss aber ein Ersatz her.
Assani aus Burundi (Ostafrika) ist einer, der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die auf dem Gelände des "Feriendorfs Langenargen" untergebracht sind. Seine große Leidenschaft ist Fußball. SWR-Reporter Thorben Langwald hat ihn getroffen.
Freier Wohnraum auch für erwachsene Asylbewerber gesucht
Unterkünfte zu beschaffen, sei schwierig, sagt Sozialdezernent Ignaz Wetzel vom Bodenseekreis. Freie Immobilien seien knapp und würden parallel für die Unterbringung von erwachsenen Asylbewerbern benötigt. Zudem sei eine dauerhafte Unterbringung der Jugendlichen immer herausfordernder, weil die Bereitschaft der Bevölkerung, jemanden aufzunehmen, im Laufe der vergangenen Jahre nachgelassen habe, sagt Werner Nuber Stellvertretender Geschäftsführer beim Sozialen Träger Arkade.
Zahl der minderjährigen Geflüchteten steigt
Derzeit leben 58 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Bodenseekreis, im Jahr 2021 waren es noch 25. Aufgrund des Anstiegs werden weiter Gastfamilien oder Einzelpersonen gesucht, die Geflüchtete aufnehmen.
Mehr zu Geflüchteten in Notunterkünften
Kritik an Flüchtlingsunterbringung in Sporthallen Präsident des VfB Friedrichshafen befürchtet Austritte
Die Belegung von Turnhallen mit Geflüchteten sorgt im Bodenseekreis für Kritik. Der VfB Friedrichshafen hat Angst vor einer Austrittswelle und fordert eine langfristige Perspektive für Vereine.