Der Kreis Biberach testet zwei Avatare. Sie sollen längerfristig erkrankten Jugendlichen ermöglichen, trotzdem am Unterricht teilzunehmen.
Das Kreismedienzentrum hat zwei sogenannte Telepräsenz-Avatare zum Stückpreis von rund 4.000 Euro angeschafft. Mit ihnen können Kinder und Jugendliche trotz langer Abwesenheit von der Schule weiterhin am Präsenzunterricht teilnehmen, wenn sie von heute auf morgen länger aus dem Schulalltag gerissen werden. Einsamkeit und Isolation werden so verringert. Der Avatar vermittele das Gefühl, mittendrin zu sein, so das Landratsamt.
Avatar kommuniziert über Emojis
Der Avatar gleicht einer etwa 30 Zentimeter großen Puppe. Im Klassenzimmer steht er auf dem Platz des Schülers oder der Schülerin. Auf Knopfdruck verbindet er sich mit dem Tablet der Patientinnen und Patienten daheim und kann jegliche Anweisungen empfangen: Er blinkt bei einer Wortmeldung und kann seine Kamera um 360 Grad drehen. Er kommuniziert auch mit Emojis, die zum Beispiel zeigen, ob ein Thema verstanden wurde.
Besser als per Videokonferenz
Der Mehrwert eines Avatars im Vergleich zu einer Videokonferenz ist laut Landratsamt groß: Technisch sei es einfacher und besser. Die Verbindung zwischen Avatar und Tablet sei stabiler und praktikabler. Wortmeldungen würden besser wahrgenommen. Einer Schülerin habe der Avatar in diesem Jahr zum Abitur verholfen, so das Landratsamt.
Landrat Mario Glaser setzt darauf, Avatare künftig vermehrt in Schulen einzusetzen: "Einfach nur toll, was inzwischen durch Technik erreicht werden kann." So werde Teilhabe erreicht und Familien würden unterstützt. Der Kreis Biberach möchte die Avatare nun an einer Schule, an der mehrere Kinder erkrankt sind, weiter testen.