Gebäude wird Teil einer neuen Modellstadt

Nach Expo-Ende in Dubai: BW-Pavillon wird verschenkt statt abgerissen

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Etwa 400.000 Euro hätte der Abriss des baden-württembergischen Landespavillons gekostet, der bis März Teil der Weltausstellung Expo in Dubai war. Jetzt gibt es eine andere Lösung.

Vier Monate nach Ende der Weltausstellung Expo in Dubai ist die Nachnutzung des Baden-Württemberg-Pavillons gesichert. Das Haus sei heute an die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate übergeben worden, so Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut (CDU). Damit ist ein möglicher Abriss vom Tisch, der zuletzt diskutiert wurde und das Land viel Geld gekostet hätte.

Expo-Pavillon wird Teil einer Modellstadt

Wie das Wirtschaftsministerium mitteilt, wird der Expo-Pavillon Teil der neuen Modellstadt "Expo City Dubai". Es sei eine grüne, nachhaltige und wirtschaftsfreundliche Modellkommune geplant, die auch eine Freihandelszone werden soll. Die Verträge sind jetzt unterzeichnet worden.

"Das Baden-Württemberg Haus bleibt damit auch nach der Expo in einer internationalen Modellregion für innovative urbane Räume ein Showcase des Landes und der baden-württembergischen Ingenieurbaukunst."

Eine Infotafel im Gebäude soll laut dem Ministerium an die Errichtung als Expo-Pavillon erinnern. Das Land hatte nach dem Ende der Weltausstellung monatelang mit Vertretern der Expo in Dubai verhandelt. Ziel war es, den Pavillon als Ort des Austausches zwischen Baden-Württemberg und den Vereinigten Arabischen Emiraten weiter zu nutzen. Wären die Verträge nicht bis Ende Juli unterzeichnet worden, hätte der Pavillon abgerissen werden müssen.

Der Pavillon von Baden-Württemberg auf der Weltausstellung Expo in Dubai
Ein Blick ins Innere des Pavillons von Baden-Württemberg auf der Weltausstellung Expo in Dubai.

Langer Streit um Kosten für Pavillon

Das Projekt hatte bereits im Vorfeld der Expo für Schlagzeilen gesorgt, weil die Kosten von geplant 2,8 Millionen Euro auf mehr als 15 Millionen Euro gestiegen waren. Auch ein Untersuchungsausschuss im baden-württembergischen Landtag hat sich damit beschäftigt. Landeswirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut sagte im März, der Auftritt des Landes auf der Weltausstellung sei jeden Euro wert gewesen. Insgesamt 650.000 Besucherinnen und Besucher hat das Gebäude laut dem Wirtschaftsministerium angezogen.

Der Expo-Pavillon war ursprünglich von drei Partnern verantwortet worden: der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, dem Fraunhofer-Institut und der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM). Das Gebäude sollte eigentlich mit Sponsorengeldern gebaut werden und wurde deshalb als Projekt "aus der Wirtschaft für die Wirtschaft" beworben. Das Wirtschaftsministerium hat seine finanziellen Ansprüche auf Kostenerstattung bei den Beteiligten angemeldet.

Endlich komme das unrühmliche Kapitel Expo-Pavillon in Dubai nun zu einem Abschluss, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP in Baden-Württemberg, Niko Reith. Trotzdem sei das kostenlose Überlassen des Pavillons sicherlich keine Qualitätsauszeichnung für das Land Baden-Württemberg und seinen Pavillon.

"Zum Glück konnte ein Abriss und damit weitere sinnlose Verschwendung von Steuergeldern gerade noch abgewendet werden."

Auch andere Expo-Gebäude bleiben erhalten

In der Regel werden die früheren Gebäude auf dem Ausstellungsgelände kostenlos übergeben, also verschenkt. Ein Großteil der Bauten auch von anderen Ausstellern solle erhalten werden, teilte das Landeswirtschaftsministerium unter Berufung auf die örtliche Regierung in Dubai mit. Baden-Württemberg war als einziges deutsches Bundesland vertreten.

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SWR

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