Die Sparkassen-Finanzgruppe in Baden-Württemberg übernimmt fast 25 Prozent der TransnetBW-Anteile. Die EnBW will durch den Verkauf Geld für den Ausbau der Stromnetze gewinnen.
Fast ein Viertel des Netzbetreibers TransnetBW wird an die Sparkassen-Finanzgruppe in Baden-Württemberg verkauft. Das beschloss der Aufsichtsrat des Energieversorgers EnBW am Dienstagabend einstimmig in einer Sondersitzung, wie der SWR aus dem Umfeld des EnBW-Gremiums erfuhr. Es handelt sich dabei um einen Anteil von 24,95 Prozent an TransnetBW.
Verkauf soll EnBW Geld für Stromnetz-Ausbau bringen
Nach SWR-Informationen zahlt die Sparkassen-Finanzgruppe rund eine Milliarde Euro für die Transnet-BW-Anteile. Sie verspricht sich durch den Einstieg bei dem Stromnetz-Betreiber sichere und langfristige Erträge.
Für das zweite Paket in Höhe von ebenfalls 24,95 Prozent hat die staatliche KfW-Bank ein Vorkaufsrecht. Mit dem Verkauf der Anteile will die EnBW Milliarden für den Ausbau der Stromnetze gewinnen. Dennoch bliebe die EnBW mit knapp über 50 Prozent Mehrheitseigner bei Transnet. Transnet betreibt eines von vier Übertragungsnetzen in Deutschland. Damit soll Windstrom von Nord nach Süd transportiert werden. Für den Ausbau der Trassen sind nach Angaben des Finanzministeriums in Stuttgart etwa zehn Milliarden Euro nötig.
SPD und Umweltschützer fürchteten private Übernahme
Während des Bieterverfahrens hatte es heftige Kritik von SPD und Umweltschützern an dem geplanten Deal gegeben. Sie argumentierten, kritische Infrastruktur dürfe auf keinen Fall in die Hände eines privaten Hedgefonds fallen. Nun kommt mit der Sparkassen Finanzgruppe ein Investor zum Zug, der den baden-württembergischen Kommunen gehört. An dem Bieterkonsortium ist auch die L-Bank beteiligt, die wiederum dem Land Baden-Württemberg gehört.
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Finanzexperte Nicolas Fink begrüßte den Verkauf. " Wichtig ist nun, dass eine Rückkaufklausel vereinbart wird, sodass ein Weiterverkauf an private Dritte zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschlossen wird", betonte Fink.