Die Farben zu knallig, die Formen zu simpel: Matisse hat seinerzeit die Gemüter erhitzt, die Kunstkritik empört. Nun zählt er zu den wichtigsten Künstlern der klassischen Moderne.
Inspiration holte er sich rund um den Globus - bei seinen Reisen. In der Fondation Beyeler in Riehen ist seine Kunst derzeit zu sehen. Es ist eine Rückschau auf einen Schaffensweg, der nie eintönig wurde. Die Fondation Beyeler zeigt das Werk von Matisse. Die Ausstellung: Eine Reise durch seine vielfältige Kunst. Matisse, 1869 geboren, wächst in Nordfrankreich auf. Den Künstler zieht es in die weite Welt. Mit gutem Grund. Raphaël Bouvier, Kurator von "Matisse – Einladung zur Reise" zufolge, sagte Matisse auch immer wieder, dass die Hauptmotivation seiner Reisen die Suche nach dem Licht war. Und diese Suche nach dem Licht bedeute natürlich auch immer die Suche nach neuen Farben, nach einer neuen Intensität der Farbe.
Reiseziele flossen in seine Kunst ein
Südfrankreich, Italien, Nordafrika, USA, Tahiti. Seine Reiseziele fließen immer wieder in seine Kunst ein. Auf Reisen sammelt er erst Eindrücke, die er dann im Atelier, seinem Rückzugsort, verarbeitet. Auch in seinem Atelier bleibt der Blick nach außen nie aus. Ein Motiv, das sich durch sein ganzes Werk zieht, ist das offene Fenster, sein Auge zur Welt. Offen bleibt Mathis stets auch als Künstler, so Kurator Raphaël Bouvier. Von Anfang bis zum Schluss habe er neue Ideen in die Kunst gebracht und eben auch in den ganz letzten Werken. In seinen berühmten Scherenschnitten, die für viele heute vielleicht die ikonischen Werke von Mattise sind, habe er sich als Künstler nochmals ganz neu erfunden. Die Scherenschnitte sind der Schlusspunkt der Ausstellung. Sie sind bunt, vielfältig - wie Matisse Schaffen.