In einem bundesweiten Branchenranking zum Carsharing schneidet Baden-Württemberg überdurchschnittlich gut ab. Neben Karlsruhe und Stuttgart liegen drei weitere Städte in den Top 10.
Kein eigenes Auto kaufen, sondern ein Fahrzeug mit anderen teilen. Der Trend des Carsharings wächst in Deutschland stetig - und besonders gut "sharet" es sich offenbar in Baden-Württemberg.
Alle zwei Jahre berechnet der Bundesverband Carsharing, wie viele Fahrzeuge in deutschen Kommunen ab einer Einwohnerzahl von 50.000 verfügbar sind. Karlsruhe liegt mit 5,35 Carsharing-Fahrzeugen pro 1.000 Bürgern und Bürgerinnen auf Platz 1 des Rankings.
Fünf Städte aus BW in den Top 10 beim Carsharing
Hinter München und Hamburg belegt Stuttgart in der Carsharing-Versorgung Platz 4. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt kommen auf 1.000 Einwohner und Einwohnerinnen im Durchschnitt 2,89 Fahrzeuge. Mit Freiburg (Platz 6), Tübingen (Platz 9) und Heidelberg (Rang 10) befinden sich insgesamt fünf Städte aus BW in den Top 10 der Carsharing-Versorgung in Deutschland.
So funktioniert Carsharing
In Baden-Württemberg werden die Fahrzeuge von verschiedenen Carsharing-Anbietern zur Verfügung gestellt. In Karlsruhe ist das Angebot beinahe vollständig vom Unternehmen stadtmobil gedeckt. Bei diesem können Kundinnen und Kunden ein Auto an einer Station in seiner Nähe buchen, per Smartphone-App oder Zugangskarte öffnen und losfahren. In größeren Städten wie Stuttgart, Berlin oder Frankfurt am Main stehen häufiger sogenannte free-floating-Fahrzeuge zur Verfügung. Es handelt sich in diesem Fall um Autos, die man nicht gesondert an einer Station, sondern an ganz normalen Parkplätzen abholen beziehungsweise abstellen kann.
Vor allem für Personen, die nicht häufig mit dem Auto fahren, ist Carsharing eine günstigere Alternative zu einem eigenen Fahrzeug. Nach Berechnungen des Bundesverbands Carsharing lohnt sich das Angebot, wenn man täglich weniger als 38,5 Kilometer Strecke zurücklegen muss.
Carsharing gibt es vor allem in Baden-Württembergs Großstädten. Aber auch Kleinstädte und Gemeinden holen auf. Laut Landesenergieagentur verfügen rund ein Fünftel der Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern über mindestens ein Carsharing-Angebot. Bei den Kommunen mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern sind es ganze 80 Prozent. Hier sind aber ausdrücklich auch Angebote wie Seniorenfahrdienste, Dienstfahr-Modelle der Verwaltung oder auch die Zusammenarbeit mit lokalen Fuhrparks von Unternehmen gemeint.
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