Die Popularität von Ministerpräsident Günther Oettinger hat einen neuen Tiefstand erreicht. Das ergibt eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Auftrag von Südwestrundfunk (SWR) und Südwest Presse durchgeführt hat.
Infratest dimap befragte am Montag, 14. September und Dienstag, 15. September 2009 rund 1.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch. Demnach geben 46 Prozent der Befragten an, Oettinger für keinen guten Ministerpräsidenten zu halten, das sind 14 Prozent mehr als bei der letzten Umfrage im März 2009. Für 41 Prozent der baden-württembergischen Wahlberechtigten – sieben Prozent weniger als noch im März 2009 – ist Günther Oettinger dagegen ein guter Landesvater. Damit liegen Oettingers Umfragewerte noch unter den Ergebnissen nach seiner umstrittenen Filbinger-Rede im April 2007. Damals waren es nur 43 Prozent der Befragten, die ihn für keinen guten Ministerpräsidenten hielten.
Kleine Parteien im Aufwind, Verluste bei den Großen
Wäre schon am kommenden Sonntag Bundestagswahl, müssten die großen Parteien in Baden-Württemberg nach der aktuellen Umfrage weitere Verluste in Kauf nehmen. Die CDU erreicht bei den Wahlberechtigten in Baden-Württemberg nur noch 34 Prozent und verliert damit gegenüber der letzten Umfrage von März 2009 einen Prozentpunkt. Die SPD käme auf 22 Prozent (März 2009: 24 Prozent). Leichte Gewinne verzeichnen die kleineren Parteien: Die FDP käme am Sonntag auf 18 Prozent, die Linke auf sieben. Beide Parteien hätten damit gegenüber März 2009 ein Prozent dazu gewonnen. Die Grünen bleiben gegenüber der letzten Umfrage unverändert bei 15 Prozent.
Ein Drittel der Wähler noch unentschieden
Fast ein Drittel der Wähler in Baden-Württemberg sind noch unschlüssig: 30 Prozent der Befragten geben an, dass sich an ihrer Entscheidung noch etwas ändern kann. Für 70 Prozent steht die Wahlentscheidung fest.
Bei der Frage, wie die baden-württembergischen Wahlberechtigten mögliche Regierungskoalitionen einschätzen, bewerten 53 Prozent der Befragten eine Koalition aus CDU/CSU und FDP mit sehr gut oder gut, 44 Prozent halten sie für weniger gut oder schlecht. Eine große Koalition stößt bei 41 Prozent auf Zustimmung, mehr als die Hälfte (55 Prozent) finden diese Zusammensetzung nicht gut. 78 Prozent sind gegen eine Koalition von SPD, Grüne und Linkspartei. Nur 19 Prozent der Wahlberechtigten hält diese Kombination für sehr gut oder gut.