Die Bundesregierung will die Installation von Steckersolaranlagen erleichtern. Doch schon jetzt steigt deren Zahl kräftig.
Der Boom bei Balkonkraftwerken hat auch im dritten Vierteljahr angehalten. Mit Stand 2. Oktober waren im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur gut 300.000 Anlagen in Betrieb registriert. Weitere gut 18.600 steckerfertige Erzeugungsanlagen - so der offizielle Name - waren der Datenbank zufolge in Planung. Die tatsächliche Zahl der Anlagen dürfte noch höher sein. So gibt es nicht gezählte Anlagen, deren Status unklar ist und Anlagen, die nicht oder noch nicht angemeldet sind.
Das Marktstammdatenregister weist aber aktuell knapp 80.000 Anlagen mit einem Inbetriebnahmedatum nach dem 30. Juni aus, das kann als Mindestwert für den Zubau betrachtet werden. Auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) weist darauf hin, dass Marktteilnehmer nach der Inbetriebnahme vier Wochen Zeit haben, um sich fristgerecht im Markstammdatenregister zu melden.
Fast 10.000 neue Balkonkraftwerke in Baden-Württemberg
Die meisten neuen Anlagen im Zeitraum vom 1. Juli bis 2. Oktober weist das Marktstammdatenregister mit 15.895 für Nordrhein-Westfalen aus. Dahinter folgen Bayern mit 11.075, Niedersachsen mit 10.404 und Baden-Württemberg mit 9.801. Das sind - in gleicher Reihenfolge - auch die Länder mit den höchsten Gesamtbeständen.
"Klimaschutz und Energiewende sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen", sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Der Solarboom auf deutschen Balkonen ist ein unübersehbares Zeichen dafür". Auch für die Zukunft ist er zuversichtlich. Rechtliche Vereinfachungen, technische Klarstellungen und Standardisierung dürften den Markt "weiter wachsen lassen". Dazu sollen auch geplante Gesetzesänderungen beitragen, die es für Mieter und Wohnungsbesitzer leichter machen, solche Anlagen zu installieren.