Am späten Sonntagabend soll ein mehrtägiger Bahnstreik beginnen. Welche Züge fahren und ob Busverbindungen auch betroffen sind - hier alle Infos für Reisende aus Baden-Württemberg.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat zu einem 50-stündigen Warnstreik aufgerufen. Ab Sonntagabend, 22 Uhr, sollen die Züge im ganzen Bundesgebiet stillstehen - auch in Baden-Württemberg. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn.
- Welche Züge sind betroffen?
- Trifft der Streik nur die Bahn oder auch regionale Bahnanbieter?
- Ist auch der Busverkehr betroffen?
- Welche Entschädigungsansprüche gibt es?
Welche Züge sind betroffen?
Betroffen sind alle Fern-, Regional- und S-Bahn-Züge. Der Fernverkehr (also ICE und IC) wird von der Deutschen Bahn ab Sonntagabend bis zum Streikende komplett eingestellt. Im Regionalverkehr können vereinzelt Züge fahren. Auch der Güterverkehr soll zum Erliegen kommen - mit internationalen Auswirkungen. Laut Bahn führen sechs von zehn europäischen Frachtkorridoren über das deutsche Schienennetz.
Trifft der Streik nur die Bahn oder auch regionale Bahnanbieter?
Manche Anbieter von Regionalverbindungen sind nicht direkt sondern indirekt von den Streiks betroffen. Der Grund: Teilweise werden auch die Stellwerke bestreikt. Das hat zur Folge, dass viele Züge nicht fahren können, obwohl die Verbindung an sich gar nicht bestreikt wird. Das betrifft unter anderem die landeseigene Verkehrsgesellschaft SWEG, aber auch die Albtal-Verkehrs-GmbH (AVG) aus Karlsruhe mit Verbindungen über Heilbronn hinaus. Die AVG befährt und nutzt mit ihren Zügen zum Teil die Infrastruktur der Deutschen Bahn.
Welche Bahnen der AVG fahren und welche nicht:
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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den geplanten 50-stündigen Warnstreik ab Sonntagabend bei der Deutschen Bahn abgesagt. In Karlsruhe und der Region muss trotzdem mit Einschränkungen gerechnet werden.
Auch der Regionalverkehr in Südbaden wird nach Angaben der SWEG mit Sitz in Lahr vom bundesweiten Streik betroffen sein, wie etwa die meisten Regionalzüge sowie die Breisgau-S-Bahn. Die Achertalbahn fahre dagegen planmäßig, so die SWEG. Ebenso fahren die Harmersbachtalbahn, die Kaiserstuhlbahn und die Münstertalbahn.
Auswirkungen des Warnstreiks auf die Region Südbaden:
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Ist auch der Busverkehr betroffen?
Vereinzelt ja. Die Region Stuttgart trifft es vermutlich besonders hart. Denn dort wollen im Stuttgarter Verkehrsverbund (VVS) auch die privaten Omnibusunternehmen Spillmann, LVL und WBG die Arbeit niederlegen. Zwischen Freitag und Dienstag kann es hier zu Ausfällen kommen.
Ein Kuriosum in Stuttgart: Zwar wird auch die S-Bahn wohl weitestgehend bestreikt werden, aber der Schienenersatzverkehr mit Bussen, die auf dem gesperrten Abschnitt zwischen Stuttgart-Bad-Cannstatt und Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) verkehren, soll wohl planmäßig fahren. Das teilte eine Bahn-Sprecherin dem SWR mit.
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Auch in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) ist der Busverkehr betroffen. Laut Stadtwerke werden dort am Montag und Dienstag keine Stadtbusse fahren. Ab Mittwoch sollen die Busse zum Betriebsbeginn aber wieder planmäßig verkehren. Auch der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis rechnet mit einem stark eingeschränkten Busbetrieb der RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH. In Ulm fallen am Montag und Dienstag die Linien 9, 13 und 14 aus. Auch betroffen sind weitere Buslinien, die von der Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) betrieben werden. Im Ostalbkreis fallen einige Verbindungen der Regional Bus Stuttgart GmbH (RBS) aus. In Südbaden gibt es im Busverkehr laut SWEG keine Einschränkungen.
Welche Entschädigungsansprüche gibt es?
Wie viel Geld man von der Bahn erstattet bekommt, hängt davon ab, wie groß die Verspätung bei der Ankunft ist. Erstattet werden:
- ab 60 Minuten Verspätung - 25 Prozent des bezahlten Fahrpreises
- ab 120 Minuten Verspätung - 50 Prozent des bezahlten Fahrpreises
- ab 30 Minuten Verspätung wird bereits der ICE-Sprinter-Aufpreis erstattet
Relevant ist jeweils die Verspätung am Zielbahnhof. Die Erstattungsansprüche zählen aber nicht bei allen Ticketarten.
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