Ab dem 15. Dezember gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Wegen zu geringer Nachfrage fallen damit auch für BW Züge weg. Es kommen aber auch neue dazu.
Schneller ins Ausland und bessere Anbindungen innerhalb Deutschlands, aber auch wegfallende Verbindungen: Die Deutsche Bahn hat ihren neuen Fahrplan vorgestellt. Er gilt ab dem 15. Dezember. Mit dem Fahrplanwechsel hebt die Bahn die Fahrkartenpreise bei den Tickets ohne Zugbindung um knapp sechs Prozent an.
- Diese Züge fallen weg
- Ohne Umstieg von Ulm nach Amsterdam
- Weitere Verbindung zwischen Stuttgart und Basel
- Nacht-ICE fährt künftig von Freiburg nach Berlin
- Neues im Regionalverkehr
- ICE aus Norddeutschland in die Ferienziele
Diese Züge fallen weg
Wegen zurückgehender Pendlerzahlen fallen auf manchen Fernverkehrsstrecken Verbindungen weg, auch Baden-Württemberg ist betroffen. So entfällt dauerhaft ein bereits seit Juli 2024 baubedingt nicht mehr angebotenes ICE-Zugpaar: frühmorgens ab Kassel via Marburg, Gießen, Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Bruchsal nach Karlsruhe und abends zurück, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Ebenfalls wegen zu geringer Nachfrage entfallen laut Bahn unter der Woche ein früher ICE von Karlsruhe nach Stuttgart sowie spätabends sonntags bis donnerstags ein ICE von Stuttgart nach Karlsruhe.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, die Einstellung von IC-Pendlerzügen zwischen Stuttgart und Karlsruhe wegen zu geringer Nachfrage sei bedauerlich. "Aber das ist natürlich auch eine Folge des Deutschlandtickets, das in diesen Fernzügen ja nicht gilt", so Hermann.
Ohne Umstieg von Ulm nach Amsterdam
Fahrgäste aus Baden-Württemberg können die Niederlande nun umstiegsfrei per ICE erreichen. Der Zug fährt am späten Nachmittag in Ulm ab und erreicht nach Zwischenhalten - unter anderem in Stuttgart und Mannheim - kurz vor Mitternacht Amsterdam. In der Gegenrichtung geht es von Amsterdam schon morgens um 8:30 Uhr los, die Ankunft in Ulm ist am frühen Nachmittag vorgesehen.
Am Oberrhein gibt es statt der ICE-Direktverbindung Basel-Amsterdam, die wegen Bauarbeiten seit Sommer nicht mehr angeboten wird, jetzt eine zusätzliche schnelle Direktverbindung beispielsweise nach und von Essen, Dortmund, Münster, Osnabrück und Bremen. Diese Verbindung ist laut Bahn rund eine Stunde schneller als der zuvor durch das Mittelrheintal fahrende Eurocity zwischen der Schweiz und Hamburg, der deswegen künftig schon in Dortmund endet.
Karlsruhe ist Haltestation der neuen Direktverbindung Paris-Berlin, die die Deutsche Bahn zusammen mit der französischen SNCF anbietet.
Weitere Verbindung zwischen Stuttgart und Basel
Zwischen Stuttgart und dem Oberrhein wird es täglich eine zweite ICE-Direktverbindung geben. Der Zug fährt am Morgen in Basel los mit Halt in Müllheim im Markgräflerland (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Freiburg, Offenburg und Karlsruhe.
In der Gegenrichtung fährt der ICE am späten Nachmittag ab Stuttgart via Bruchsal, Karlsruhe-Durlach und Karlsruhe Hauptbahnhof künftig weiter bis nach Baden-Baden, Offenburg, Freiburg und Basel SBB. Damit wird die bisherige Direktverbindung "Badenkurier" am frühen Morgen von und am späteren Abend nach Basel jeweils um eine weitere Verbindung verstärkt.
Neustart mit wenigen Einschränkungen Fünf Monate Sperrung: Riedbahnstrecke Mannheim-Frankfurt ab Sonntag wieder frei
Fünf Monate war die Bahnverbindung Mannheim - Frankfurt, die sogenannte Riedbahn, gesperrt. Ab Sonntag können die Züge des Fern-, Regional- und Güterverkehrs wieder rollen.
Nacht-ICE fährt künftig von Freiburg nach Berlin
Das Oberrheintal soll auch besser an Berlin angebunden werden. So ist jede Nacht ein ICE von Freiburg über Offenburg, Baden-Baden, Karlsruhe und Mannheim über Frankfurt hinaus nach Berlin geplant. Er soll unter anderem über Hannover, Wolfsburg und Stendal fahren. In der Gegenrichtung ist kurz vor Mitternacht Abfahrt in der Hauptstadt. Damit reagiere die Bahn auf die große Nachfrage nach Sitzwagen bei der bereits bestehenden Nachtzugverbindung zwischen der Schweiz und Berlin, hieß es.
Neues im Regionalverkehr
Baden-Württemberg vereinheitlicht die Produktkategorien im Regionalverkehr. Hieraus ergibt sich, dass die Zuggattung "Interregio-Express" (IRE) zukünftig mit der bundesweit einheitlichen Bezeichnung "Regionalexpress" (RE) verkehren wird. Im Netz der SWEG kommt es nach Angaben des Unternehmens unter anderem zu folgenden Änderungen: Der IRE 6 (Tübingen Hauptbahnhof - Stuttgart Hauptbahnhof) verkehrt künftig als RE6. Der RE 17b (Bruchsal - Mühlacker) heißt künftig RE 71 (Heidelberg - Bruchsal - Mühlacker). Auf der Strecke zwischen Mühlacker und Heidelberg Hauptbahnhof verkehrt ab Sonntag der RE 71. Er ersetzt den bisherigen RE 17b zwischen Bruchsal und Mühlacker, wodurch sich auch neue Abfahrtszeiten ergeben. Für Fahrgäste erschließt sich dadurch eine neue Direktverbindung von Mühlacker nach Heidelberg Hauptbahnhof, die alle zwei Stunden verkehrt, wie die SWEG mitteilte.
ICE aus Norddeutschland in die Ferienziele
Nach Angaben der Deutschen Bahn werden beliebte Ferienziele wie St. Georgen, Villingen, Donaueschingen, Radolfzell und Konstanz das ganze Jahr über direkt und umsteigefrei angebunden. Beispielsweise aus Hamburg, Kassel, Frankfurt, Darmstadt und Heidelberg. Freitags und samstags für die Urlauberanreise, samstags und sonntags zurück in Richtung Heimat. Zu Ostern seien es zusätzliche Fahrten. Der ICE fahre zunächst für ein Jahr. Ab Anfang März soll eine neue Direktverbindung von Ulm und Stuttgart über Berlin und Waren an der Müritz täglich nach Rostock starten. Abfahrt in der baden-württembergischen Landeshauptstadt sei um 10:51 Uhr, in Ulm eine dreiviertel Stunde früher. Zurück geht es von Rostock am späten Vormittag um 11:21 Uhr, wie das Staatsunternehmen weiter mitteilte.
Mehr zur Bahn in BW
SWR-Recherche Bahn plant Digitalisierung von Strecken vorerst zu stoppen - bleibt S21 die Ausnahme?
Die Bahn will aus der Digitalisierung von Stellwerken und Schienen aussteigen. Was heißt das für Zugpünktlichkeit, S21 und andere Bahn-Baustellen in Deutschland?
Einschränkungen seit Sonntagabend Sperrung auf der Strecke der Gäubahn: Diese Probleme kommen auf Reisende zu
Wegen Bauarbeiten an der Gäubahn müssen sich Fahrgäste erneut auf Ersatzverkehr einstellen. Fast zwei Wochen lang fallen Züge aus. Auch Stuttgarter S-Bahnlinien sind betroffen.