Rund 25.000 Menschen beantragten Asyl

Geflüchtete: Fast 50 Prozent mehr Asylanträge in BW als 2021

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Im vergangenen Jahr haben deutlich mehr Menschen in BW Asyl beantragt als noch im Jahr 2021. Bundesweit kommen die meisten Antragsstellenden aus Syrien und Afghanistan.

In Baden-Württemberg haben 25.481 Menschen im vergangenen Jahr Asyl beantragt. Die Zahl der Asylanträge stieg damit im Vergleich zum Vorjahr stark an - um 49,4 Prozent. 2021 hatten noch 17.055 Menschen Asyl beantragt. Das geht aus einem Bericht des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge - kurz BAMF - hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv vorliegt.

Baden-Württemberg: Drittmeiste Asylanträge in Deutschland

Nach Nordrhein-Westfalen und Bayern liegt Baden-Württemberg laut BAMF-Statistik auf Platz drei der Bundesländer mit den meisten Asylantragstellenden 2022. Auf Baden-Württemberg entfielen 11,7 Prozent aller Asylanträge in Deutschland.

In Nordrhein-Westfalen waren es mit 19,7 Prozent (42.859) deutlich mehr Anträge als in Baden-Württemberg. In Bayern lag der Anteil der Asylanträge 2022 bei 13,3 Prozent (28.944).

Zusätzlich zu den Asylantragstellenden hat Baden-Württemberg 2022 rund 140.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, die aufgrund der Massenzustromsrichtlinie keinen Asylerstantrag stellen müssen.

Asylanträge 2022 deutschlandweit über "Obergrenze"

Auch deutschlandweit hat sich die Zahl der Asylanträge deutlich erhöht. Beantragten im Jahr 2021 in ganz Deutschland noch 190.816 Menschen Asyl, waren es im vergangenen Jahr 244.132 Menschen.

Damit ist die Zahl der nicht-ukrainischen Schutzsuchenden, die in Deutschland Asyl beantragen, um 27,9 Prozent gestiegen. Sie liegt über der sogenannten Obergrenze von 200.000 Schutzsuchenden, die vom früheren Bundesinnenminister Horst Seehofer, CSU, als Maßstab herangezogen wurde, allerdings auch umstritten war. 

Bundesweit meiste Asylantragsstellende aus Syrien

Die meisten Asylantragsteller deutschlandweit im vergangenen Jahr kamen aus Syrien. 70.976 Menschen haben 2022 einen Erstantrag gestellt. Das ist ein Anstieg um 29,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auf Platz zwei landen in der BAMF-Statistik Schutzsuchende aus Afghanistan. 36.358 haben einen Erstantrag gestellt. Auch hier verzeichnet die Behörde einen deutlichen Anstieg, und zwar um 56,2 Prozent. Die größte Zunahme gibt es offenbar bei Schutzsuchenden aus der Türkei. 23.938 Menschen von dort stellten einen Erstantrag. Das ist laut Statistik eine Zunahme von 238,7 Prozent. Gründe gibt die Statistik dafür nicht an.

Genaue Zahlen zu den Herkunftsländern der Antragstellenden in Baden-Württemberg werden in der BAMF-Statistik nicht ausgewiesen. Auf Nachfrage beim Justizministerium, das im Land auch für Migration zuständig ist, teilte eine Sprecherin mit, dass es sich bei den häufigsten Herkunftsländern von Antragsstellenden zuletzt um Syrien, Türkei, Afghanistan und den Irak gehandelt habe.

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SWR

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