Die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras will türkischen Erdbebenopfern einen Aufenthalt in Deutschland ermöglichen. Verwandte sollen die Kosten tragen.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien hat sich Baden-Württembergs Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) dafür ausgesprochen, Menschen aus der türkischen Erdbebenregion einen vorübergehenden Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen. Der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch) sagte sie: "Ich rege eine dreimonatige Aufenthaltserlaubnis für Betroffene an."
Verwandte sollen Kosten tragen
Das sei in der aktuellen Notlage ein Akt humanitärer Hilfe. "Voraussetzung muss sein, dass hier lebende Angehörige eine Verpflichtungserklärung abgeben, für alle entstehenden Kosten aufzukommen", erläuterte Aras.
Der Anlass für den Vorstoß der türkischstämmigen Grünen-Politikerin aus Stuttgart ist demnach der Fall eines Bürgers aus Stuttgart-Botnang, der seine durch das Erdbeben obdachlos gewordenen Eltern aus der Türkei vorübergehend bei sich beherbergen will.
Am Montag hatte Aras bei Twitter geschrieben, sie habe als Kind im Jahre 1971 selbst ein Erdbeben in der Türkei erlebt. "Ich erinnere mich genau, wo ich stand - wie angewurzelt, unter Schock - bis mich meine Tante mitgerissen hat", so Aras. Sie sei in Gedanken bei den Menschen vor Ort und hoffe, dass noch viele Menschen aus den Trümmern gerettet werden könnten.