Vor Beginn der Automesse in Shanghai

Warum Autohersteller aus Baden-Württemberg in China noch gute Geschäfte machen

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China ist für die deutschen Autobauer der wichtigste Absatzmarkt. Mercedes-Benz und Porsche stehen noch gut da, doch bei der Elektromobilität hinken sie den Chinesen hinterher.

Am Dienstag beginnt im chinesischen Shanghai die weltgrößte Automesse. Das ist vor allem für die deutschen Autohersteller von großer Bedeutung, schließlich ist China der größte Pkw-Markt der Welt und der wichtigste für die deutschen Firmen. Während für Europas größten Autokonzern Volkswagen das Geschäft in China eher schwierig ist, profitieren die baden-württembergischen Automobilkonzerne von ihren Luxus-Strategien.

Jeder zweite Maybach geht nach China

So setzt der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz statt auf Quantität auf einen hohen Gewinn der besonders teuren Autos. In China scheint das zu funktionieren: So ging zum Beispiel mehr als jeder zweite Wagen der Luxusmarke Maybach, die zu Mercedes gehört, im vergangenen Jahr in das ostasiatische Land.

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Der Sportwagenbauer Porsche konnte in den ersten drei Monaten 2023 in China ein Verkaufsplus von 21 Prozent erzielen. "Der gute Start stimmt uns zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf", sagte Vertriebschef Detlev von Platen. Insgesamt lieferte Porsche im ersten Quartal weltweit 80.767 Autos aus und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Hochpreisige Autos aus Baden-Württemberg

Ohne die Anteile in China könnten die deutschen Autohersteller aber nicht existieren, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Das liege nicht nur an der Zahl der verkauften Fahrzeuge, sondern auch an deren Wert. In China würden vor allem Premiumfahrzeuge verkauft und keine Kompaktfahrzeuge.

"Das Geld, was in Deutschland den Arbeitern und Angestellten und Aktionären bezahlt wird, wird in China verdient."

China sei außerdem wichtig, weil das Land in der Zukunft und auch schon heute in Teilbereichen Technologieführer sei, sagt Dudenhöffer. "Wir könnten ohne die Chinesen gar nicht in die Transformation gehen." Ohne das Wissen aus China könnten die Deutschen in der Zukunft keine wettbewerbsfähigen Autos bauen. Die Chinesen schätzten die deutschen Marken sehr für ihre hohe Qualität und weil sie ausgewogen aussehen, sagt Dudenhöffer. Bei den Fahreigenschaften, der Verarbeitung und auch beim Design seien deutsche Fahrzeuge führend. Aber bei Zukunftsthemen wie Elektromobilität oder Software setzten die Chinesen die Maßstäbe.

Mercedes-Benz will die wertvollste Luxus-Automarke der Welt werden. Im ausführlichen SWR-Gespräch erklärte der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius im Dezember 2022, wie der Weg dorthin aussieht:

Nur wenige deutsche Elektroautos in China

Das wird auch beim Blick auf die Zahlen deutlich. Zwar verkauften die deutschen Autohersteller nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) im vergangenen Jahr 2022 insgesamt 4,4 Millionen Autos in China, was rund einem Fünftel Marktanteil entspricht. Im rasant wachsenden Geschäft mit Elektroantrieben lag der Marktanteil aber nur bei fünf Prozent. Unter den zehn meistverkauften Elektroautos in China befindet sich kein einziges deutsches Modell. Lediglich Tesla schafft es als einziger ausländischer Hersteller in die Rangliste, die ansonsten vor allem vom chinesischen Autobauer BYD aus Shenzhen dominiert wird.

Geschäft für deutsche Autobauer immer schwieriger

"Die deutschen Automobilhersteller bekommen in China mittlerweile massiv Gegenwind durch einheimische Marken", sagt Autoexperte Stefan Reindl, Leiter des Geislinger Instituts für Automobilwirtschaft. Preislich seien die chinesischen Fahrzeuge vor allem in den unteren Fahrzeugklassen interessant. Aber auch bei den Premiummarken rückten die Chinesen immer näher - zu erschwinglicheren Preisen. Reindl vermutet, dass die deutschen Autobauer in China weiter Marktanteile verlieren werden.

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