Kräuter in Tees oder im Essen tun unserer Gesundheit gut. Viele der Pflanzen können Sie auch ganz einfach drinnen anbauen, zum Beispiel auf der Fensterbank in der Küche. Wir zeigen, welche Vorteile das hat und was Sie beachten sollten.
Warum sollte man Kräuter selbst anpflanzen?
Welche Kräuter kann man drinnen anbauen?
Kräuter drinnen pflanzen: Was braucht man zum Anbau?
Lichtkeimer und Dunkelkeimer – Was für Kräuter gibt es?
Wie pflanze ich Kräuter im Topf mit Saatscheiben?
Wie pflegt man Kräuter im Topf?
Besondere Kräuter: Zitronenkraut, Currykraut, Ananasminze
Wie zieht man Sprossen und Keime im Weckglas?
Im Garten gehen die Kräuter allmählich zur Neige – so viel wächst da im Herbst nicht nach. Und die Kräuter aus dem Discounter sind auch nicht immer die frischesten, meint SWR4 Gartenexpertin Heike Boomgaarden. Deswegen hat sie Tipps, wie man zu Hause leckere Kräuter züchten kann.
Warum sollte man Kräuter selbst anpflanzen?
Wer schon einmal selbst Kräuter im Garten gezogen hat, wird von Discounter-Kräutern enttäuscht sein. Denn die Pflanzen aus dem Supermarkt haben meist keinen intensiven Geschmack und halten sich nicht so lange. Das kommt daher, weil sie mit optimaler Belichtung, Temperatur und Dünger schnell angebaut werden. Wenn diese "optimalen Bedingungen" wegfallen, welken sie schnell. Deshalb zieht man Kräuter am besten selbst, zum Beispiel in der Küche auf der Fensterbank.
Welche Kräuter kann man drinnen anbauen?
Sie können zu jeder Jahreszeit versuchen, drinnen im warmen Zimmer Kräuter zu pflanzen. Hier wächst fast alles, solange es ein helles Fenster oder einen Wintergarten gibt. Am besten wachsen heimische Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie. Aber auch mediterrane Kräuter wie Thymian oder Estragon können Sie im Herbst und Winter anbauen. Es kommt immer auch auf das Wetter an, Wintersonne tut mediterrane Pflanzen gut. Die Samen sollten Sie aber besser im Frühjahr anpflanzen.
Kräuter drinnen pflanzen: Was braucht man zum Anbau?
Das brauchen Sie, um drinnen Kräuter zu pflanzen:
- einen sehr hellen Standort
- Saatgut
- Töpfe
- Anzuchterde mit Sand gemischt oder spezielle Kräutererde
- Etiketten
- eventuell Gefrierbeutel, die man als Minigewächshaus über die Töpfe stülpt
Lichtkeimer und Dunkelkeimer – Was für Kräuter gibt es?
Bei der Aussaat muss darauf geachtet werden, ob die Pflanze ein Licht- oder Dunkelkeimer ist. Zu den Lichtkeimern zählen: Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Estragon, Majoran, Thymian und Zitronenmelisse. Das bedeutet: Ihre Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden, weil sie Licht zum Keimen brauchen.
Wie pflanze ich Kräuter im Topf mit Saatscheiben?
Kräuter können auch wunderbar aus Saatscheiben gezogen werden. Dazu befüllt man einen Topf mit Erde und schneidet zwei „Vlies-Saatscheiben“ so zu, dass sie die Erde bedecken. Zwischen den beiden Lagen Vliespapier werden dann mit etwas Abstand Saatkörner hineingelegt. Da in den Vlies-Saatscheiben regelmäßig Löcher eingebracht sind, können die Kräuter mit dem richtigen Abstand gut wachsen. Bei Dunkelkeimern wird alles noch dünn mit Erde bedeckt. Am Schluss gut gießen und weiterhin auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit achten.
Wie pflegt man Kräuter im Topf?
Insgesamt kann man sagen: Kräuter brauchen sehr wenig Pflege. Wichtig ist, dass sie regelmäßig gegossen werden. Dünger gibt man eigentlich nicht, weil die Kräuter dadurch das Aroma verlieren können. Möchte man die Pflanze dennoch stärken, reicht ein Rest von schwarzem Tee. Im Frühling kann man die Kräuter in den Garten oder in den Balkonkasten umsiedeln – oder auf der Fensterbank stehen lassen und laufend davon ernten. Ist der Topf durchwurzelt, muss die Pflanze in ein größeres Gefäß umgepflanzt werden, sagt SWR4 Gartenexpertin Heike Boomgaarden.
Besondere Kräuter: Zitronenkraut, Currykraut oder Ananasminze
Wer wirklich etwas Leckeres mit etwas Schönem verbinden möchte, zieht sich jetzt Ananasminze mit grün-weiß panaschierten Blättern. Oder Currykraut, ein winterharter Halbstrauch mit schmalen, silbergrauen Blättern und gelben Blüten.
Fast unentbehrlich ist der selbst gezogene Strauchbasilikum. Eine wunderschöne mehrjährige buschige Pflanze, deren Triebe verholzen, aber stets neue Seitentriebe ausbilden. Dies gibt es übrigens auch als blaublättrige Variante. Oder wie wäre es mit dem Thai-Basilikum "Siam Queen" - einer Basilikum-Variante mit Lakritz-Aroma. Oder das Zitronengras - ein Gewürzgras mit hocharomatischen ätherischen Ölen, deren Intensität die der Zitrone übertrifft.
Wie zieht man Sprossen und Keime im Weckglas?
Neben dem eigenen kleinen Kräutergarten oder einer Pflanzenanzucht auf der Fensterbank gibt es auch eine ganz einfache und preiswerte Möglichkeit, Sprossen und Keime selbst zu ziehen.
Hierfür kann man sich ein spezielles Keimgerät kaufen oder man nimmt einfach ein Weckglas. Die Samen weicht man zunächst über Nacht ein. Dann spült man sie mit frischem Wasser ab, lässt es abtropfen und füllt sie in das Weckglas. Im Anschluss legt man ein Mulltuch über das Glas und bindet es am Rand mit einer Schnur zu. Dann wird das Weckglas auf den Kopf gestellt. Die Samen liegen auf dem feuchten Mulltuch und können keimen.
Sollten Sie Kräuter im Freien gepflanzt haben, dann weiß unser SWR4 Gartenexperte Volker Kugel, wie Sie diese Pflanzen am besten über den Winter bringen.
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