Bis Mitte Oktober Blumenzwiebeln setzen: Ideen fürs Blumenbeet im Frühjahr

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Autor/in
Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel
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Thomas Buck
Thomas Buck
Fabian Ziehe
Fabian Ziehe

Im Herbst ist die richtige Zeit um Blumenzwiebeln zu setzen. Wir verraten Ihnen schöne Alternativen zu den Klassikern wie Tulpen oder Narzissen, die Ihr Blumenbeet bereichern.

Die Klassiker: Tulpen, Narzissen und Krokusse
Die Prärielilie wirkt schön in der Gruppe
Der Zierlauch mit seinen tollen Kugelblüten
Die Kaiserkrone leuchtet besonders schön
Warum Blumenzwiebeln im Herbst pflanzen?
Warum brauchen Blumenzwiebeln im Garten Frost?
Worauf beim Einkaufen von Zwiebeln für den Garten achten?
Was ist der richtige Standort für die Zwiebeln und worauf sollte man beim Pflanzen achten?
Welche Blumenzwiebeln verwildern?

Die Klassiker: Tulpen, Narzissen und Krokusse

Ein Tulpenfeld in Holland. Mit wunderschönen orange-gelben Blüten. Die Blumenzwiebeln sollten im Herbst in die Erde gesteckt werden.
Tulpen so weit das Auge reicht. Die Blumenzwiebeln müssen im Herbst gesetzt werden.

Die bekannten "Klassiker" unter den Zwiebelblumen werden maximal 60 Zentimeter hoch, wie zum Beispiel große Tulpen. Viele andere Zwiebelblüher bleiben deutlich niedriger im Beet und können einzeln kaum Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Tulpen, Narzissen, Blausternchen oder Krokusse kommen erst in Gruppen oder auf größeren Flächen schön zur Geltung. Für besonders schöne, einzelne Blumen im Beet braucht es daher neue Ideen.

Kreative Ideen für Ihr Blumenbeet im Frühjahr

Ganz besonders imposante Zwiebelblumen sind zum Beispiel Kaiserkronen, Prärielilien oder der Zierlauch. Diese blühen meist später als Tulpen, Narzissen und Co. und sichern sich dank ihrer Wuchshöhe die volle Aufmerksamkeit.

Die Prärielilie wirkt schön in der Gruppe

Die Blüten der Leichtlins Prärielilie (Camassia leichtlinii Caerulea) auf einer Wiese im Garten. Die Blumenzwiebeln sollten Sie im Herbst setzen.
Die Blüten der Prärielilie (Camassia leichtlinii Caerulea) auf einer Wiese. Die Blumenzwiebel der Pflanze muss im Herbst gesetzt werden.

Die Blüten der Prärielilie stehen als Blütenkerzen auf stabilen Stängeln von 50 Zentimeter bis mehr als einen Meter Höhe. Die weißen oder violetten, meist aber blauen Blüten erscheinen je nach Sorte von Ende April bis in den Juni hinein, also deutlich später als Tulpen oder Narzissen. Prärielilien lieben sonnige bis halbschattige Standorte und einen nährstoffreichen, nicht zu trockenen Boden. In lockeren Grüppchen mit 20 Zentimetern Pflanzabstand sehen sie besonders schön aus.

Empfehlenswerte Sorten der Prärielilie

  • Caerulea wird 80 bis 110 Zentimeter hoch und blüht blauviolett von Mai bis Mitte Juni.
  • Semiplena ist weißblühend mit halbgefüllten Blüten, auch sie wird 80 bis 100 Zentimeter hoch.
  • Orion hat tiefblaue Blüten und eignet sich auch für kleinere Beete, weil sie nur 50 bis 60 Zentimeter hoch wird.

Alle Prärielilien sind eine tolle Insektenweide, außerdem sehr pflegeleicht und langlebig. Wenn Sie Insekten nicht nur mit Pflanzen unterstützen wollen, können Sie ihnen auch ein Insektenhotel in den Garten stellen, das ganz einfach selbst zu bauen ist.

Der Zierlauch mit seinen tollen Kugelblüten

Die Blüten des Zierlauchs der Sorte Mount Everest. Die Blumenzwiebeln sollten Sie im Herbst setzen.
Schöne große weiße Ballen. Die Blüten des Zierlauchs der Sorte Mount Everest sind ein echter Hingucker.

Der Zierlauch mit seinen riesigen Kugelblüten liebt eher trockene, durchlässige Böden in der vollen Sonne. Die bis zu zehn Zentimeter dicken Zwiebeln müssen mit 25 bis 30 Zentimeter Erde überdeckt werden. Eine Drainage aus Sand oder Kies ist nützlich, denn Staunässe verträgt der Zierlauch gar nicht. Es gibt Sorten, die bis zu 150 Zentimeter hoch werden.

Empfehlenswerte Sorten des Zierlauchs

  • Globemaster, der Riesenlauch, mit einem Meter Höhe und tiefblauen Blüten. Blütezeit Juni bis Juli, also recht spät.
  • Mount Everest besticht durch schneeweiße Blüten; die Stängel werden 100 bis 120 Zentimeter hoch in der Hauptblütezeit im Mai und Juni.
  • Jeannine, ein echter Zierlauchexot: Die Sorte wird zwar nur etwa 40 Zentimeter hoch, aber die gelben Blüten im Juni und Juli fallen im Beet richtig auf.

Die Kaiserkrone leuchtet besonders schön

Die Blüte der Kaiserkrone (Fritillaria imperialis Blom's Orange Perfection). Die Blumenzwiebeln sollten Sie im Herbst setzen.
Die "klassische" Kaiserkrone (Frittilaria imperialis) hat die typischen hängenden Blütenkränze in gelb, rot oder leuchtend orange.

Die Kaiserkronen mögen einen durchlässigen Boden ohne Verdichtung und Staunässe. Die großen Zwiebeln kommen etwa 20 bis 30 Zentimeter tief in den Boden - am besten auf eine fünf Zentimeter hohe Drainageschicht aus Sand, Kies oder Lava. Kaiserkronen mögen es luftig, sie wollen nicht zu eng stehen, deshalb sollten Sie einen Pflanzabstand von mindestens 40 Zentimetern einhalten. Markieren Sie am besten die Pflanzstellen mit einem kleinen Holzstab, damit Sie im Frühjahr die jungen Austriebe nicht beschädigen.

"Eine Besonderheit ist die Persische Kaiserkrone (Frittilaria Persica). Sie sieht ganz anders aus: Ihre Blüten bilden keinen Kranz, sondern sie sind entlang des 60 Zentimeter hohen Blütenstiels verteilt. Die dunkelviolette, fast schwarze Blütenfarbe ist ein echter Hingucker."

Warum Blumenzwiebeln im Herbst pflanzen?

Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Schneeglöckchen, Anemonen, aber auch der Zierlauch und viele andere Pflanzen vermehren sich über Zwiebeln.

All diese klassischen Frühlingsblüher müssen idealerweise bis Mitte Oktober in den Boden, damit sie vor dem Winter noch genügend Wurzeln bilden können. Ebenfalls im Herbst sollte man Bäume pflanzen. Die Hainbuche ist eine robuste Pflanze, die auch mit Trockenheit klar kommt und als Hecke schön in Form geschnitten werden kann. Sie wird als Kugel oder Würfel zum Hingucker im Garten.

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Eine blaue Hyazinthe im Garten: Wer im Frühling Blumen und Pracht haben will, der muss im Herbst Zwiebeln pflanzen.
Eine blaue Hyazinthe im Garten. Sie sieht nicht nur toll aus, sondern durftet auch fantastisch.

Warum brauchen Blumenzwiebeln im Garten Frost?

Ein wichtiger Aspekt, warum man bereits im Herbst die Zwiebeln steckt, ist der Kältereiz. Diesen brauchen Zwiebelblumen, um im nächsten Jahr die bereits in der Pflanze angelegte Blüte zu entfalten. Die Zwiebeln "spüren" Winter und Frost – und sie "wissen", dass es danach wärmer wird. Dann können sie wachsen und blühen.

Tulpen im Garten: Die Zwiebeln der Blume werden im Herbst gepflanzt.
Tulpen in einem Garten. Diese Blumen gehören zu den Frühlingsblühern.

Dieser Kältereiz ist übrigens der Grund, warum rund ums Mittelmeer keine Tulpen, Hyazinthen oder Osterglocken im Freien gedeihen: Die Winter sind dort nicht kalt genug.

Worauf beim Einkaufen von Zwiebeln für den Garten achten?

Man erntet, was man sät – das gilt gerade beim Blumenbeet fürs nächste Frühjahr.

  • Wer gute Qualität bei den Blumenzwiebeln kauft, hat schon viel für die Blütenpracht im Frühling getan. Die Zwiebeln - egal ob sie ganz klein sind wie beim Blausternchen oder riesig wie beim Zierlauch – sollten sich fest und prall anfühlen. Fühlen sie sich weich oder gar trocken an, lassen Sie diese lieber liegen. So können Sie Fehlkäufe vermeiden.
  • Wenn Sie die Zwiebeln eingekauft haben, bringen Sie diese möglichst zügig in die Erde. Für ein paar Tage kann man sie kühl, dunkel und trocken zwischenlagern. Aber nicht zu lange warten!
  • Bei den Tulpenzwiebeln sollten Sie darauf achten, dass kein blauer Schimmel auf den Zwiebeln haftet. Denn diese Schadpilze können dazu führen, dass im Frühjahr keine Blüten gebildet werden.

Was ist der richtige Standort für die Zwiebeln und worauf sollte man beim Pflanzen achten?

Frühlingsblüher wollen richtig gesetzt und gepflegt werden. Die meisten der Zwiebel-Frühlingsblüher mögen einen sonnigen Standort und einen lockeren Boden möglichst ohne Staunässe. Wenn der Boden sehr lehmig und eher undurchlässig ist, sollten Sie am Grund des Pflanzloches eine etwa fünf Zentimeter hohe Drainage aus Sand einbringen.

Eine Gärtnerin steckt Blumenzwiebeln in ein Beet: Im Herbst ist es an der Zeit, die Blumen für das Frühjahr zu setzen.

Der Pflanzabstand bei größeren Zwiebeln sollte etwa bei zehn Zentimetern liegen, bei den ganz kleinen Zwiebeln bei drei bis fünf Zentimetern. Und noch ein Hinweis, der manchen vielleicht überflüssig erscheint, aber wichtig ist, weil immer wieder Fehler gemacht werden: Bitte achten Sie bei allen Zwiebelblumen darauf, dass die Spitzen der Zwiebeln nach oben zeigen und die Wurzelansätze nach unten!

So tief pflanzt man Blumenzwiebeln

Für die Pflanztiefe der Zwiebeln gibt es folgende Regeln:

  • Kleine Zwiebeln der Schneeglöckchen, Anemonen oder Winterlinge werden so tief gepflanzt, dass sie mit der doppelten Höhe der Zwiebel mit Erde bedeckt sind.
  • Wenn das Zwiebelchen etwa einen Zentimeter groß ist, wird es mit etwa zwei Zentimetern lockerer Erde bedeckt. Bei Trockenheit muss gut angegossen werden.
  • Größere Zwiebeln der Tulpen, Narzissen und Hyazinthen werden entsprechend höher mit Erde bedeckt. Da darf es dann mal das Zweieinhalb- bis Dreifache der Zwiebelgröße sein.

Welche Blumenzwiebeln verwildern?

Probieren Sie doch mal, Zwiebelblüher auszuwildern – also so zu pflanzen, dass sie mit der Zeit stabile natürliche Bestände bilden und jedes Jahr aufs Neue wiederkommen. Das klappt ganz gut mit Arten, die im Mischwald zuhause sind – wie Anemonen, Blausternchen oder Winterlingen.

Diese kleinen Zwiebelchen pflanzen Sie in Gruppen von 15 bis 20 Stück vor Sträuchern, die das Laub abwerfen – wie Felsenbirnen, Hartriegel oder Schneeball. So können sehr früh im Jahr, noch vor dem Laubaustrieb der Sträucher, herrliche Blütenteppiche entstehen, bevor später dann die Sträucher den Zwiebelblühern das Licht streitig machen.

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