Es sind oft unschöne Stellen im Garten: die Bereiche unter den Bäumen. Durch zu wenig Sonne und zu viel Schatten wird es dort immer kahler. Was kann man pflanzen, das bleibt?
Jeder Baum, ob klein oder auch größer, spendet natürlichen Schatten und ist ein optischer Blickfang. Aber je älter die Bäume werden, desto kahler wird die Fläche direkt um den Baum herum – also rund um den Stamm unter dem Blätterdach. Auch, weil dort die Sonne nicht hin kommt. Wie kann es gelingen, auch solche Flächen auf Dauer aufzuwerten? Das weiß unser SWR4 Gartenexperte Volker Kugel.
Wo liegt das Problem beim Unterpflanzen?
Welche Pflanzen sind für "unter dem Baum" geeignet?
Wie pflanze ich unter dem Baum richtig?

Wo liegt das Problem beim Unterpflanzen?
Als Beispiel für einen kleinen Baum im heimischen Garten nehmen wir den Kugel-Trompetenbaum, der nach ein paar Jahren eine Krone von ca. zwei Metern Durchmesser hat. Unter dieser Krone wächst dann fast nichts mehr. Selbst Rasen nicht. Die Fläche um den Stamm herum wird kahl oder es wachsen nur vereinzelt Pflanzen. Das sieht alles andere als schön aus.
Nur ganz spezielle Pflanzen kommen mit dieser Situation auf Dauer zurecht. Denn es gibt unter dem Baum wenig Licht und unter der Erde eine starke Konkurrenz durch die Wurzeln des Baums. Und die Pflanzen kämpfen mit dem Baum um das oberflächliche Wasser. Die Pflanzenauswahl für eine Begrünung unter einem Baum muss also gut überlegt sein.
Welche Pflanzen sind für "unter den Baum" geeignet?
Es gibt durchaus Pflanzen, die mit wenig Licht, Trockenheit und Konkurrenz mit Baumwurzeln klarkommen. Das sind Pflanzen, die in der Natur im Wald oder am Waldrand wachsen und so diesen Kampf um Licht und Wasser gewohnt sind.

Direkt am Stamm brauchen wir die ganz Robusten! Dazu zählen:
- der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum)
- die Elfenblume (Epimedium x perralchicum)
- die Gold-Erdbeere (Waldsteinia geoides).
Diese drei Pflanzen werden in Gruppen von fünf bis sieben Stück direkt um den Stamm der Bäume gepflanzt – bis zu 50 Zentimeter entfernt.
Weiter weg vom Stamm kommen dann Pflanzen wie:
- die Purpurglöckchen (Heuchera)
- die Funkien (Hosta)
- der Frauenmantel (Alchemilla)
- die Gartensegge (Carex oshimensis, "Evereste" oder "Evergold").

Wie pflanze ich unter dem Baum richtig?
Etwas unter den Baum direkt um den Stamm zu pflanzen, funktioniert am besten bei bestimmten Baumarten. Ihre Wurzeln wachsen nicht an der Oberfläche, sondern in die Tiefe. Beispiele sind:
- der Apfelbaum
- die Vogelbeere
- der Trompetenbaum
- der Amberbaum
- die Linden
Bei Birken, Spitzahorn und Kastanien geht das Unterpflanzen des Bereichs um den Stamm nicht. Diese Bäume haben ganz flache Wurzeln, die anderen Pflanzen keine Chance lassen.
Beim Pflanzen muss man sehr vorsichtig sein und am besten folgendermaßen vorgehen.
1. Den alten Bewuchs vorsichtig abtragen, wobei einzelne flache Wurzeln des Baums nicht verletzt werden dürfen. Die Bepflanzung machen wir im Durchmesser der Baumkrone und stechen vorsichtig eine kreisrunde Kante ab – als Grenze zu den benachbarten Pflanzen. Dann lockern wir vorsichtig den Boden mit einer Hacke. Und zwar dort, wo keine Wurzeln des Baumes verlaufen.
2. Danach bringen wir ca. zehn Zentimeter Pflanzerde auf oder gut abgelagerten
Kompost, zur Bodenverbesserung. Diese neue Bodenschicht darf allerdings nicht
höher sein, denn das schadet dem Wurzelwerk der Bäume.
3. Dann wird mit relativ engen Abständen gepflanzt. Zehn bis zwölf Pflanzen pro
Quadratmeter, d.h. im Abstand von unter 20 Zentimetern von Pflanze zu Pflanze.
Alle Pflanzen verwenden wir in kleineren oder größeren Gruppen von drei, fünf,
sieben oder mehr Pflanzen. So entsteht eine bunte und doch ruhige Pflanzfläche
unter den Bäumen.

Ideale Pflanzzeiten sind ab Ende März und ab Ende September. Im ersten Pflanzjahr ist regelmäßiges Wässern ganz wichtig, denn nur so kann die Unterpflanzung des Baumes gut einwachsen und sich auf Dauer behaupten.
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