Mit "Komm doch mal rüber" gelang Ingrid Peters ganz unerwartet der Durchbruch. Auch mit "Afrika" und "Über die Brücke geh'n" landete sie große Hits. Jetzt wird die Sängerin 70 Jahre alt.
Heimlicher Konzertmitschnitt bringt die Wende
Erster großer Hit
Das "Pop Girl" wird nach Amerika eingeladen
Ingrid Peters feiert Erfolge mit Schlagern und Fernsehauftritten
Mit "Über die Brücke geh’n" zum ESC
Ingrid Peters schreibt ihre Texte selbst
Ihre Hobbys und ihr Abschied
Am 19. April wird Ingrid Peters 70 Jahre alt und kann auf eine erfolgreiche Karriere als Sängerin zurückblicken - auch wenn sie eigentlich gar keine Ambitionen hatte professionell Musik zu machen und sich sogar aktiv dagegen wehrte.
In "Peterchens Mondfahrt" stand Ingrid Peters bereits als Schülerin auf der Bühne. Später sang sie mit verschiedenen Bands in Kneipen und Discotheken. Doch an eine professionelle Gesangskarriere dachte sie damals nicht, so landeten erste Angebote von Plattenfirmen konsequent im Papierkorb. Nach dem Abitur stand das Studium der Sportpädagogik und Arbeitslehre an erster Stelle.
Heimlicher Konzertmitschnitt macht auf ihr Talent aufmerksam
1975 kam es zur folgenreichen Begegnung mit ihrem späteren Produzenten Eddy Bachinger. Der war Produktionsassistent bei einer großen Plattenfirma und sollte eigentlich bei einer saarländischen Band Potential für eine Produktion ausloten. Doch er erkannte nur in der Frontfrau das Talent. Er überredete den Drummer zu einem heimlichen Konzertmitschnitt und spielte diesen in seiner Firma vor. Als Ingrid Peters davon erfuhr, war sie überhaupt nicht begeistert - ganz im Gegensatz zu den Plattenbossen, die sie zu Probeaufnahmen einluden.
"Komm doch mal rüber" ist ihr erster großer Hit
Wenig später gewann Ingrid Peters einen Talentwettbewerb im Frankfurter Palmengarten, doch auch dieser Sieg konnte ihr Interesse an Plattenproduktionen keineswegs steigern. Erst durch die Überredungskünste von Eddy Bachinger unterschrieb sie einen Vertrag. Im Herbst 1975 war ihre erste Single "Hände weg von Harry Schmidt" zwar produziert, kam aber nicht in den Handel. Die Verantwortlichen in der Chefetage wollten, dass die neue Künstlerin gleich mit einer eigenen LP startet. Begleitet von einem gewaltigen Medienrummel kam im Frühjahr 1976 "Komm doch mal rüber" auf den Markt.
Das "Pop Girl" wird sogar nach Amerika eingeladen
Als "Pop Girl ‘76" war Ingrid Peters die Sensation im deutschen Schlagergeschäft. Kurz nach dem Plattendebüt wurde sie als "beste Nachwuchssängerin" mit der "Goldenen Europa" der Europawelle Saar ausgezeichnet. Dank Funk und Fernsehen stieg ihr Bekanntheitsgrad rasant. Sogar in die USA wurde sie eingeladen, wo sie Kollegen begegnete, deren Lieder sie in deutscher Sprache sang.
Ingrid Peters feiert Erfolge mit Schlagern und Fernsehauftritten
Die steile Karriere der Schlagersängerin erfuhr doch bald eine erste Zäsur. Produzent Dieter Zimmermann, unter dessen Regie ihr Plattendebüt entstand, starb im Alter von nur 34 Jahren an Leukämie. Außerdem wollte sie ihr Studium beenden. Eddy Bachinger ist es es zu verdanken, dass sie nach kurzer Showpause mühelos den Anschluss in der Musikbranche wieder schaffte. Bis Mitte der 1980er Jahre hatte Ingrid Peters ihre erfolgreichste Zeit mit zahlreichen Hits und vielen Fernsehauftritten. Hinzu kamen Verpflichtungen für Gala-Shows, denn der Arbeit mit Live-Band vor Publikum galt schon seit jeher ihre besondere Passion.
Mit "Über die Brücke geh’n" zum ESC
Gefragt nach den Höhepunkten ihrer Karriere nennt Ingrid Peters gegenüber SWR4 unter anderem ein Festival in Korea und den Sieg in der ZDF-Hitparade. Unvergessen ist für sie auch der Eurovision Song Contest. 1986 erreichte sie bei diesem Wettbewerb für Deutschland den achten Platz, der Titel „Über die Brücke geh’n“ ist noch heute einer ihrer persönlichen Favoriten, "da der Text zeitlos ist und immer noch gilt."
Zwischen 1987 und 1994 pausierte sie mit dem Singen und zeigte, dass sie auch das Talent zum Moderieren hat. Für den damaligen Südwestfunk führte sie durch den TV-Dauerbrenner "Die sechs Siebeng’scheiten.“ Dazu kamen Moderationen im Radio, bis heute sitzt sie regelmäßig beim Saarländischen Rundfunk am Mikrofon.
Ingrid Peters schreibt ihre Texte selbst
Der Mangel an geeigneten Texten brachte sie dazu, ihre Songideen selbst in Worte zu fassen. Als Ingrid Peters Mitte der 1990er Jahre mit der CD "Aufgewacht" ihr Platten-Comeback startete, stammten fast alle Texte aus ihrer Feder. Wie sehr sie mit ihren Gedanken das Publikum ansprach, belegen ihre zahlreichen Hits, die bis heute viel gespielt werden.
Stricken und Malen sind ihre Hobbys
Auch abseits der Bühne ist Ingrid Peters sehr kreativ, sie strickt und malt. Den Umgang mit Pinsel und Farbe hat sie auf einer Kreuzfahrt, auf der sie als Stargast engagiert war, entdeckt. Die Begeisterung für dieses Hobby wuchs, so dass sie ihr Talent bei einem befreundeten Maler perfektionierte.
Die Saarländerin zieht sich von der Bühne zurück
Bereits vor einigen Jahren hat die Sängerin und Moderatorin beschlossen, musikalisch kürzer zu treten. 2021 hat sie ihren endgültigen Rückzug von der Bühne verkündet. "Ich singe, aber nur noch unter bestimmten Bedingungen", erklärte sie im Gespräch mit SWR4. Mit fremden Bands arbeiten, lange aus beruflichen Gründen von Zuhause weg sein - das soll Vergangenheit sein.
Ausgewählte Plattencover von Ingrid Peters
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