Prof. Thomas Druyen ist Gründer des Instituts für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Dort geht es um die psychologischen Auswirkungen von Digitalisierung, KI und Robotik auf unsere Lebens- und Gesellschaftsverhältnisse.
Gewohnheiten: Wie anpassungsfähig sind die Deutschen?
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gleichzeitig bedeutet Leben aber auch ständige Veränderung.
In einer Studie hat Thoms Druyen mit seinem Team 2018 die Veränderungsfähigkeit der Deutschen analysiert. Dabei hat er festgestellt, dass Dinge wie Sicherheit, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Vorhersehbarkeit besonders wichtige Faktoren sind. Ohne sie fühlen wir uns unsicher.
"German Angst" – deutsche Ängste
Gewohnheiten spielen für alle Menschen weltweit eine Rolle. Es sei eine Kompetenz, auf die wir uns durch Erfahrung verlassen können, sagt Thoms Druyen. Das sei in jedem Gehirn etwas Konstruktives. Allerdings:
Das habe durchaus konkrete Auswirkungen, wie zum Beispiel fehlende Investitionen in Digitalisierung zu einem früheren Zeitpunkt, da Investoren bei uns die Rendite im Vorfeld noch nicht erkannt haben.
Zukunft lässt sich lernen
Thoms Druyen hat mit seinem Team eine Lernmethode entwickelt, mit der Menschen geschult werden sollen, das "Wagnis der Zukunft" einzugehen.
Beschleunigung durch technischen Fortschritt
Wer älter ist, hat mehr Erfahrung, hat mehr erlebt und kann Dinge besser einordnen als Jüngere. Dieser Zusammenhang ist heutzutage nicht mehr ohne Weiteres gültig.
Über Jahrhunderte haben Menschen sich Wissen angeeignet und hatten dadurch einen Wettbewerbsvorteil bzw. eine Existenzgrundlage, sagt Thomas Druyen.
Heutzutage veralte Wissen so schnell durch die neue Technologie, dass wir es nicht mehr fix über 30 – 40 Jahre abrufen können, um dadurch eine nutzbringende Existenz zu führen. Das wirklich Neue sei die durch Technik hervorgerufene Beschleunigung. Das habe Auswirkungen auf sämtliche Berufsfelder, von denen wir nicht wissen, wie sie sich in Zukunft entwickeln werden.
KI schafft neue Möglichkeiten
Wir müssen den Umgang mit Künstlicher Intelligenz lernen, ist Thomas Druyen überzeugt. Momentan befänden wir uns in einer Übergangsphase, aber perspektivisch werde KI ganz praktisch viele Verbesserungen bringen, beispielsweise in Pflegeberufen:
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