Dr. Sara Aytac, Oberärztin aus Idar-Oberstein, hat schon viele Krankenhäuser von innen gesehen. Mehrere Monate tourte sie als Honorarärztin durch städtische, private und kirchliche Krankenhäuser. Ihr Fazit: Das Leiden der Betroffenen und der ökonomische Irrsinn sind überall gleich.
Unhaltbare Zustände
Leihfirmen, die das Operationsbesteck nicht richtig sterilisieren, so dass noch Knochenreste von der OP vorher dran sind, unhaltbare hygienische Zustände in OPs, OP-Assistenten, denen die Augen vor Müdigkeit zufallen und Pflegekräfte, die kein Deutsch verstehen – Dr. Sara Aytac will nicht mehr schweigen.
Große Unzufriedenheit
Sie spricht für viele: „Ich kenne keinen Kollegen, der aktuell mit seiner Arbeit zufrieden sein kann.“ Manche schleppen in den Notfallambulanzen 200 Überstunden mit sich herum. Sie plädiert für ein menschliches, am Patientenwohl orientiertes Gesundheitssysem, für weniger, aber bessere Krankenhäuser und für den Wegfall überflüssiger Operationen, die durchgeführt werden, weil sie Geld bringen.
Zur Person
Dr. Sara Aytac, geboren 1983 in Wolfenbüttel, verbrachte ihre Jugend in Berlin und Istanbul. Nach ihrem Medizinstudium in Heidelberg absolvierte sie ihre Facharztausbildung an einem Haus der Maximalversorgung, an dem sie zuletzt die stellvertretende Leitung der Sektion für Akuttraumatologie war. Seit zwei Jahren arbeitet sie als Unfallchirurgin im Klinikum Idar-Oberstein und findet, dass es dort noch besser läuft als in vielen anderen Häusern. Die Klinikleitung unterstützt sie und hat ihr Gelegenheit gegeben, ihr Buch in der Klinik vorzustellen.
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