Auf Instagram & Twitter (X) ist er Meister der Satire, im TV wäre Jan Böhmermann ohne ihn als Autor wohl nur halb so lustig: Sebastian Hotz – "El Hotzo". Jetzt legt er sein Romandebüt vor.
"El Hotzo" Sebastian Hotz: nennt sich selbst Internet Clown
Seit Jahren veröffentlicht Sebastian Hotz auf Social Media unter seinem Künstlernamen "El Hotzo" satirische Sprüche über Alltägliches und Politik. So erfolgreich, dass Millionen Menschen seine Posts lesen.
Dem Erfolg im Netz folgte der Podcast "Hotz & Houmsi" – und jetzt ist Sebastian Hotz einen Schritt weitergegangen: statt Kurzkommentare ein ganzes Buch.
El Hotzo "Mindset": Tagebuch gegen Depression wird zum Roman
Irgendwo auf ihrem Weg von den Bäumen in die Hütten und weiter, bis in viel zu teure Singleapartments, hat die Menschheit die Stille getötet. Irgendwann zwischen Erfindung der Dampfmaschine und dem ersten Download einer Meditations-App ist ein Grundrauschen entstanden, das erst verstummen wird, wenn die moderne Zivilisation eine verblassende Erinnerung ist. Selbst in den leisesten Stunden einer schlaflosen Nacht ist irgendwo noch das Summen irgendeiner überforderten Steckerleiste zu hören, das mit den rasiermesserscharfen Kanten ihrer 50-Hertz-Frequenz die ersehnte Ruhe zerschneidet. Und wenn es keine Steckerleiste ist, dann ist es ein Netzteil. Ein Router.
Ich find die Denkweise ganz absurd und selbstverletzend. (...) Dass man sich als Bürohengst irgendwie solche Steinzeit-Männlichkeitsbilder anheftet, das kann und sollte man lächerlich finden.
Alles hat bei Hotz übrigens mit der Empfehlung eines Therapeuten begonnen, Tagebuch zu führen, um mit seiner Depression besser umzugehen. Das klassische Tagebuch war ihm aber zu old school, er postete seine Beobachtungen bei Twitter – und das wurde zum Erfolg.
Über seine eigene Depression redet er übrigens nicht so gerne. Aber nicht, weil es ihm peinlich ist - er möchte viel lieber Menschen außerhalb der Medienbranche dazu animieren über ihre Mentale Gesundheit nachzudenken und wünscht sich, dass diese eine Bühne dafür bekommen.
Ich glaub, wir hatten genug Comedians [Kurt Krömer und Torsten Sträter], die darüber reden, dass es dir mal schlecht ging. Natürlich geht es dir bisschen schlecht - du bist in der Comedy-Branche. Da geht es dir scheiße!
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