Auch Romanfiguren sind nur Menschen und jede Heldin und jeder Held hat die ein oder andere psychologische "Baustelle". Was dahinter steckt, weiß die Psychiaterin Claudia Hochbrunn.
Wie erkenne ich Narzissten?
Wir alle haben unsere Helden in Filmen oder in Büchern. Die Helden aus unseren Lieblingsromanen wären im echten Leben vermutlich keine Helden. Denn literarische Hauptfiguren, wie Shakespeares Romeo und Julia oder Goethes Werther würden wir - wenn wir sie privat kennen würden - eher raten, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben. Claudia Hochbrunn hat sich mit ihnen beschäftigt.
Sherlock Holmes, Harry Potter, Dracula: psychische Störungen
Dysfunktionale Familien, narzisstische Störungen und andere Problemzonen fallen bei den Romanheld:innen immer wieder auf. Dabei lässt Claudia Hochbrunn keine Heldin und keinen Helden aus.
Angefangen von großen Werken der Weltliteratur - wie Goethe oder Kafka - bis hin zu den Helden der Unterhaltung wie Sherlock Holmes und Dracula. Auch in der Jugendliteratur gibt es viel zu analysieren: zum Beispiel Pippi Langstrumpf oder Harry Potter.
"Ein Idiot kommt selten allein"
Laut Claudia Hochbrunn gibt es verschiedene Typen von Idioten – und die muss sie erkennen, denn sie arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie. Bei ihr tauchen so viele verschiedene Charaktere auf, dass sie inzwischen die gängigsten Idioten auflisten kann. Dazu zählt sie Querulant:innen, Eigenbrötler:innen oder Bürokrat:innen.
Aber vielleicht sollten wir auch froh darüber sein, dass es solche Typen gibt. Denn ohne sie wäre das Leben vielleicht zu einfach und der Literatur würden spannende Romanfiguren fehlen.
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.