Rettung bei Schlaganfall und Gehirntumor
Gehirnchirurg Peter Vajkoczy ist Spezialist auf dem Gebiet der Hochpräzisions-Operationen am Gehirn. Er führt mit seinem Team an der Charité Berlin täglich bis zu sechs Operationen durch. Meist geht es um Schlaganfälle, Gehirntumore, Bypässe und Störungen an der Wirbelsäule.
Bevor er nach Berlin wechselte, war er elf Jahre in Mannheim tätig, wo er sich auf die Neurochirurgie spezialisierte.
Operationen am Gehirn: ruhige Hand statt Roboter
Das Arbeitsfeld von Peter Vajkoczy ist mikroskopisch klein. Woran er arbeitet, sieht der Operateur durch ein Mikroskop mit vierzigfacher Vergrößerung. Er näht Fäden, die nur wenige Hundertstel Millimeter dick sind. Im Gegensatz zu anderen medizinischen Bereichen, in denen Roboter inzwischen auch bei feinen Operationen helfen, hat der Roboter in der Operation der Neurochirurgie eigentlich noch nicht Einzug gehalten, sagt Peter Vajkoczy. Der Grund: Roboter passen nicht durch die Schlüssellöcher im Schädel.
Die Operation beginnt bereits mit der Vorbereitung. Es gelte, wie in einem Wald voller Bäume einen Weg durch das Gehirn zu finden, bei dem so wenig wie möglich beschädigt wird.
Die Komplexität des Gehirns zeigt sich daran, dass die Medizin bislang nur rund 20 Prozent davon versteht, meint Vajkoczy, beispielsweise wo Zentren für Sprache und Motorik liegen und wie sie verschaltet sind.
Deutschland hat viele gute Neurochirurg:innen
Wir können uns glücklich schätzen, so viele gute Neurochirurg:innen zu haben, meint der Spezialist. Um ein guter Neurochirurg zu werden, brauche es - wie bei einem Musikinstrument - viel Übung. Eine gewisse Psyche und körperliche Fitness seien wichtig, aber auch passende Charaktereigenschaften.
Nur komplexe medizinische Fälle an großen Kliniken?
Immer wieder wird darüber diskutiert, ob in großen Unikliniken nicht nur die sehr komplexen Fälle behandelt werden sollten. Das hält Peter Vajkoczy wegen der damit verbundenen hohen Belastung der Mediziner:innen allerdings nicht für sinnvoll.
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