Moritz Schularick ist Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft. In SWR1 Leute spricht er über verpasste Chancen, Prognosen und wo er auf Wachstum in der Wirtschaft hofft.
Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik der Ampelkoalition
Prof. Moritz Schularick ist Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), dem wohl wichtigsten Forschungsinstitut für Fragen der wirtschaftlichen Globalisierung. Mit Kritik an der Wirtschaftspolitik der Regierung spart er nicht: In SWR1 Leute forderte er unter anderem eine Anhebung der Rüstungsausgaben und ein Aussetzen der Schuldenbremse. Zudem spricht er sich dafür aus, in Europa größere Zusammenhänge zu denken und Bürokratie abzubauen.
Wie entstehen Prognosen für die Wirtschaft?
Wirtschaftsprognosen für Deutschland entstehen im Institut für Weltwirtschaft in Zusammenarbeit von Prof. Moritz Schularick und einem Team aus verschiedenen Wirtschafts-Expert:innen. Vor allem zwei Faktoren seien für eine Prognose wichtig: das Kapital und die Arbeitskraft.
Wenn es wenig Arbeitskräfte gibt, wie es durch den Fachkräftemangel momentan der Fall ist, sei ein negatives Wachstum zu erwarten – wenn nicht durch investiertes Kapital gegengesteuert werde. Die Produktivität könne allerdings erhöht werden, so Schularick: zum Beispiel durch Digitalisierung und die Vereinfachung von Arbeitsabläufen.
Deshalb lahmt die deutsche Wirtschaft
Seit 2019 sei das Bruttoinlandsprodukt nicht mehr gewachsen. Das könne an der Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der damit verbundenen Energie-Krise liegen.
Das sorgt Schularik auch in Bezug auf die Automobilindustrie. Die großen Firmen seien wie Behörden, die sich nicht schnell genug wandeln.
In SWR1 Leute sprechen wir mit Prof. Moritz Schularick darüber, wie es denn aktuell wirklich um den Wirtschaftsstandort Deutschland steht, wie er die aktuelle deutsche Haushaltspolitik beurteilt und was Fachkräftemangel und schwindende Wirtschaftskraft für die Stellung Deutschlands im weltweiten Vergleich in Zukunft bedeuten könnten.
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