Unendliche digitale Vielfalt erwartet uns im Internet. Zumindest wird uns das suggeriert. In Wahrheit kontrollieren die großen Tech-Giganten aus den USA den Datenverkehr im Netz, sagt der Medienwissenschaftler Prof. Martin Andree. Er forscht und lehrt an der Universität in Köln schon seit Jahren zu dem Thema. Und seine Warnungen werden immer eindringlicher. Falls nicht gegengesteuert wird, könnten die großen Konzerne wie Amazon, Alphabet, Meta und Microsoft unser digitales Leben immer mehr kontrollieren. Und nicht nur das: Nach Andrees Meinung engen die großen Tech-Konzerne die digitale Vielfalt erheblich ein, indem sie ihre eigenen Inhalte bevorzugen und Wettbewerber aktiv ausschließen. Innovationen und neue Geschäftsmodelle haben dadurch kaum mehr eine realistische und faire Chance auf dem digitalen Markt. Andree geht noch einen Schritt weiter, er sagt "Wenn wir unsere Demokratie schützen wollen, dann müssen wir die Herrschaft der Digitalkonzerne brechen."
Auf der anderen Seite war es noch nie so leicht, Inhalte und Angebote online zu erstellen und zu verbreiten. Doch lassen sich diese unabhängig von den Tech-Giganten überhaupt relevant platzieren? Welchen Mechanismen hinter den Praktiken von Google und Co. stecken, wie mögliche regulative Maßnahmen aussehen könnten und warum das alles wichtig für unsere Demokratie sein könnte, darüber sprechen wir mit Martin Andree.
Moderation: Nabil Atassi
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.