"Ein Bierchen in Ehren kann niemand verwehren!" Felix Hutt hat den Spruch in seinem Umfeld oft gehört und hat auch selbst gerne mal zum Glas gegriffen, bevor er am Vorabend seines 44. Geburtstages beschloss, ein Jahr lang einen Selbstversuch zu starten und nicht mehr zu trinken. Seine Erlebnisse und Beobachtungen sind verblüffend.
"Ein bisschen absacken"
Das hieß für Felix Hutt: Zweimal die Woche in ein Restaurant oder eine Kneipe, Treffen mit Freunden und dabei natürlich immer Alkohol zum Entspannen. Bei Junggesellenabschieden, Hochzeiten, Vatertagsausflügen hat er dann richtig Vollgas gegeben. Wie seine Freunde und Millionen andere Männer in Deutschland auch – ganz nach dem Motto "Work hard, play hard."
Felix Hutt: "Ich brauchte dringend eine Veränderung"
Doch Felix Hutt merkte immer stärker, dass er mit dem Alkohol trinken andere Dinge kompensierte. Dass er nicht nur aus Lust, sondern auch aus Frust trank. Als er seinen Selbstversuch "Ein Jahr Alkoholabstinenz" startete, isolierte er sich bewusst nicht, sondern besuchte nüchtern die Orte, an denen er zuvor getrunken hatte. Dabei lernte er sich und seine Freunde neu kennen.
Der Meister des Selbstversuchs
Felix Hutt ist Autor und Investigativ-Reporter. Er hat für den "Stern" und den "Spiegel" gearbeitet und aktuell für RTL. Für viele seiner Bücher und Reportagen machte er Selbstversuche. Mit Ende 30 versuchte er zum Beispiel, sich seinen Jugendtraum zu erfüllen und nochmal in die Tennis-Weltrangliste zu kommen. In seinem neuen Buch hinterfragt er die Norm des deutschen Trinkverhaltens und will zum Umdenken in Bezug auf unseren Alkoholkonsum anregen.
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.