Journalist Arno Luik

Diagnose Darmkrebs bei einer Routineuntersuchung

Stand
Autor/in
Claudia Deeg
SWR1 RP Moderatorin Claudia Deeg

Nach seiner Krebsdiagnose beginnt er sein Innenleben aufzuschreiben – weit über sein persönliches Befinden hinaus.

Darmkrebs

Die Diagnose bei einer Routineuntersuchung trifft den Journalisten Arno Luik (geb. 1955) wie ein Schlag. Der Mann, der sonst Interviews führt und Menschen sensibel und geschickt Antworten entlockt, ist plötzlich nicht in der Lage, Ärzten präzise Fragen zu stellen. Die Gedanken rasen.

Angst und Albträume. So erinnert sich Luik an die quälenden Nächte nach der Diagnose. "Rauhnächte" heißt sein Buch, in dem er Gedanken veröffentlicht und Leser:innen an seinem Innenleben teilhaben lässt. Es sind Tagebuchaufzeichnungen, die Krebskranken und Angehörigen aus der Sprachlosigkeit helfen wollen. Eine Mischung aus Persönlichem und Politischem.

»Die Krankheit hat mich wacher und trauriger gemacht.«

Ausgezeichneter Interviewer

Der frühere Chefredakteur der "taz" und "Stern"-Autor ist bekannt für seine Interviews. "Als die Mauer fiel, war ich in der Sauna" – das Zitat Angela Merkels ist der Titel von Arno Luiks Gesprächsband (2022). Für sein Interview mit Inge Jens über ihren demenzkranken Mann Walter wurde er ausgezeichnet (2008). Das Gespräch beginnt mit dem Satz: "Frau Jens, Sie sind die Witwe eines Mannes, der noch lebt." Gespräche mit Kranken, Verzweifelnden und Sterbenden, die er im Laufe seines Berufslebens geführt hat, haben ihm heute geholfen, sein Schicksal anzunehmen.

»Es gibt kein Menschenrecht auf ewige Gesundheit.«

Bekannter Bahnkritiker

Arno Luik ist bekannt für seine Recherchen rund um das Bahnprojekt "Stuttgart 21". 2019 veröffentlichte er ein Buch über den Zustand der Bahn in Deutschland: "Schaden in der Oberleitung". Seitdem ist er in Medien als so genannter Bahnexperte gefragt und schildert die Verspätungen der Bahn als Ausdruck des allgemeinen Verfalls. Systematisch sei die Bahn in den vergangenen Jahrzehnten demontiert worden.