Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland seit Jahren auseinander. Journalist Jens Berger macht das Angst: Er hält die ungleiche Verteilung von Vermögen für gefährlich.
Wir könnten alle über ein Vermögen von mehr als 222.000 Euro verfügen – wenn das Geld gleich verteilt werden würde. So ist es aber nicht und dieses durchschnittliche Vermögen ist weit entfernt von der Realität. Der Journalist und Blogger Jens Berger beschäftigt sich mit dem Kontostand der Republik, der Wirtschaft und der Privathaushalte.
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Arm und Reich: Vermögen in Deutschland ungleich verteilt
Bei seinen Recherchen hat Berger im Laufe der Jahre teils erschreckende Unterschiede entdeckt: 80 Prozent der Menschen in Deutschland mit unteren und mittleren Einkommen besitzen lediglich 10 Prozent des Volksvermögens, die restlichen 90 Prozent des Vermögens gehören den reichsten 20 Prozent der Bevölkerung. Die Schere zwischen Arm und Reich geht seit Jahren immer mehr auseinander. Ist eine Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Chancen haben, nur ein schöner Traum?
Heute sei das anders, sagt Berger. Das alte Klassensystem feiere ein Revival: Die Kinder von Akademikern dominierten die Universitäten, während den Kindern aus der Arbeiterschicht die Universitäten verschlossen blieben. Das habe Folgen für den späteren Vermögensaufbau.
Berger fasst zum Beispiel auch zusammen, dass Reichtum hierzulande statistisch männlich und Armut weiblich sei: Frauen seien eher armutsgefährdet, weil sie meistens in Teilzeit und oft in klassischen Frauenberufen wie im Einzelhandel oder in der Pflege beschäftigt seien, die generell schlechter bezahlt sind.
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Wäre eine Vermögenssteuer die Lösung?
Für Jens Berger läge die Lösung in einer Bildungspolitik, die Chancengleichheit herstellt – die brauche aber viel Geld. Dazu müsste man seiner Meinung nach das Vermögen der Reichen besteuern. Eine solche Vermögenssteuer gibt es in Deutschland zwar, sie ist aber seit 1997 ausgesetzt. Seitdem findet sich unter den Parteien keine politische Mehrheit dafür, sie zu reformieren.
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ISBN 978-3-98697-010-9
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