Eurovision Song Contest 2023: Lord Of The Lost treten für Deutschland an und die ESC-Legende Peter Urban kommentiert zum letzten Mal das Finale. Warum er den ESC liebt, verrät er in SWR1 Leute.
Vom Grand Prix Eurovision de la Chanson zum ESC
25 Jahre hat Peter Urban uns die Musikwelt beim "Eurovision Song Contest" näher gebracht. Anfangs hieß der Internationale Wettbewerb noch "Grand Prix Eurovision de la Chanson". Den deutschen Erfolg von Nicole 1982 hat Peter Urban damit um ein paar Jahre verpasst. Aber dafür Lenas Sieg 2010 erlebt und ihr anschließend auf der ESC-Bühne auch noch ein legendäres Interview abgerungen.
ESC Kommentator Peter Urban: Ironie ist immer dabei
Peter Urban sah seinen Auftrag als Radio- oder später als Fernsehkommentator darin, den ESC den Menschen mal informativ und sachlich, mal emotional und mit leiser oder lauterer Ironie näher zu bringen. In seinen vielen Jahrzehnten als Musikjournalist traf Urban auch die ganz Großen: Bruce Springsteen, David, Bowie, Elton John, Joni Mitchell oder Keith Richards. Der Mann weiß also wirklich, wovon er spricht.
Eurovision Song Contest 2023: nicht aus der Ukraine
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine kam es beim ESC-Finale 2022 zu einem klaren Sieg der ukrainischen Band "Kalush Orchestra" und ihrem Song "Stefania" - übrigens der dritte ESC Sieg für die Ukraine nach 2004 und 2016. Vor allem das Fernsehpublikum zeigte klare Kante: 439 der 631 Punkte kamen aus dem Televoting, ein Rekord. Wegen des anhaltenden Angriffskriegs entschied die Ukraine, das Angebot Großbritanniens anzunehmen, das Finale 2023 in Liverpool auszurichten.
Lord Of The Lost fährt für Deutschland zum ESC
Mit "Blood&Glitter" tritt die aus Hamburg stammende Band Lord Of The Lost 2023 für Deutschland an. Souverän haben sie den Vorentscheid gewonnen und unter anderem Ikke Hüftgold hinter sich gelassen.
25 Jahre lang ESC: dieses Jahr verabschiedet sich Peter Urban
Bei den Fans des ESC sieht er "unglaublich viel Verständnis" zwischen den verschiedenen Ländern, hauptsächlich auf kultureller und musikalischer Ebene - etwas, das außerhalb des Song Contest oft weniger gelinge. Auch Länder, die auf politischer Ebene nicht sonderlich offen seien - zum Beispiel gegenüber LGBTQ+ - würden beim ESC Musiker:innen unabhängig von deren Sexualität feiern.
Am ESC liebt Peter Urban die Spannung, den Wettbewerb, das Drama, die Überraschungen, die Vielfalt und Toleranz. Und das Verständnis vieler Nationen untereinander, die gemeinsame Erfahrung von Spaß, Emotionen, Frust oder Freude, das Zusammentreffen mit den befreundeten Kommentatoren und die gemeinsame Zeit im Team.
Einmal kann er all das noch als deutsche Stimme des ESC genießen, dann sagt der Ruheständler auch beim Eurovision Song Contest ein leises Servus.
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