Ehemalige DDR-Bürgerin

Manuela Polaszczyk: "Mein Vater hat mich an die Stasi verkauft"

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Steffi Vitt
Steffi Vitt

Mit 18 wird sie bei einem Fluchtversuch über die Ostsee verhaftet. Die schlimmste Zeit ihres Lebens verbringt sie im Gefängnis. Als sie 39 ist erfährt sie, dass ihr eigener Vater sie verraten hat. Wie geht sie damit um?

Mein Vater hat mich an die Stasi verkauft.

Mit 13 das erste Stasi-Verhör

Manuela Polaszczyk wird 1964 in Sindelfingen geboren. Als sie ein halbes Jahr alt ist, zieht sie mit ihrer Mutter dem Vater hinterher nach Cottbus. Die Ehe zerbricht, sie bleibt beim Vater, der zu ihrer einzigen Bezugsperson wird. Schon mit 13 wird sie zum ersten Mal zu einem Stasi-Verhör abgeholt. Als sie 18 ist kommt ihr Vater von einem Besuch im Westen nicht zurück. Ihr wird die Ausreise immer wieder verwehrt. Nach einem missglückten Fluchtversuch landet sie im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck bei Chemnitz.

Als ich rausging, habe ich mich gewundert, dass ich überhaupt noch lebe. Ich war um 50 Jahre gealtert. Geistig, körperlich, seelisch.

Durch die Stasi-Akten vom Verrat erfahren

Völlig überraschend wird sie 1985 von der BRD freigekauft und versucht sich im Westen ein neues Leben aufzubauen. 2006 nimmt sie Einsicht in ihre Stasi-Akten und ist geschockt: ihr Vater hat für die Stasi gearbeitet, sie und ihre Freunde für Geld verraten.

Mein Vater hat sich freiwillig für die Stasi verpflichtet.

Ein Schmerz, der, wie sie sagt, mit nichts zu vergleichen ist. Inzwischen hat sie mehrere Bücher über ihr Schicksal geschrieben und geht in Schulen, um über die DDR-Diktatur aufzuklären.

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